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Jugendfilmtage im Park-Kino

Jugend, Familie & Soziales
21. Dezember 2017

„Menschliche Würde + Mitgefühl = Frieden“ – eine simple Formel für ein friedliches Miteinander?

Jugendfilmtage im Park-Kino zu den Themen Toleranz, Verständnis, Akzeptanz & Identität


Die Präventionsstellen vom Gesundheitsamt und vom Amt für Kinder, Jugend und Familien im Landratsamt Berchtesgadener Land organisierten mit Unterstützung von Kinoinhaber Josef Loibl auch in diesem Jahr wieder die Jugendfilmtage im Park-Kino Bad Reichenhall. Mit den Filmen „That`s what I am“ für die 5. - 7. Klassen und „Vincent will meer“ für die 8. - 10. Klassen verfolgten die Organisatorinnen Sandra Kunz und Sarah Tichowitsch eine Sensibilisierung u. a. für die Themen Toleranz, Verständnis, Akzeptanz und Identität. Etwa 230 Schülerinnen und Schüler nahmen an dieser Veranstaltung teil und diskutierten im Anschluss an die Filme eifrig mit. Die Beiträge der jungen Menschen im Kino zeigten, dass die Botschaft angekommen ist.


Wie gehen wir mit Menschen um, die durch Aussehen oder Verhalten auffallen oder schlichtweg gesagt einfach „anders“ sind? Egal ob Krankheit, Behinderung, Herkunft, Aussehen, Sozialstatus - in der Regel haben es diese Menschen in der Gesellschaft besonders schwer. Ausgrenzung oder Mobbing sind nur zwei der möglichen negativen Erlebnisse, mit denen es Menschen zu tun haben können – alt wie jung. Vorurteile, unreflektierte Normvorstellungen und unvernünftiges Umgehen mit Unterschieden sind allgegenwärtig und  wurden deshalb auch in diesem Jahr zum Thema der Jugendfilmtage im Landkreis Berchtesgadener Land gemacht.


Normen und Werte werden meist in jungen Jahren geprägt und manifestiert. Deshalb ist es wichtig, die Kinder und Jugendlichen immer wieder für die Themen Toleranz, Verständnis und Akzeptanz zu sensibilisieren und mit ihnen im Gespräch zu bleiben. Aber auch die Anzahl der Hände, die nach der Frage, wer alles mit dem Thema Mobbing bereits persönlich in Berührung gekommen ist oder Mobbing miterlebt hat, zeigt, wie wichtig es ist, an diesen Themen dran zu bleiben und immer wieder auf einen würdevollen Umgang miteinander hinzuweisen.


Es wurden daher zwei Filme ausgewählt, die genau diese Themen aufgreifen und auf witzige aber auch auf gefühlvolle Art und Weise auf den Zuschauer wirken.


In „That`s what I am“ geht es um den unscheinbaren und in der Schulgemeinschaft akzeptierten Schüler „Andy“, der von seinem Lehrer „Mr. Simon“ mit dem unbeliebtesten Schüler der Klasse, „Stanley“, zu einer Gruppenarbeit eingeteilt wird. Was sich um ein anfänglich riskantes Experiment des Lehrers handelt, entwickelt sich zu einem „kleinen Erfolg“. Binnen kurzer Zeit erkennt Andy, dass Stanley – auch "Big G" genannt - eigentlich ein brillanter Kopf ist, ein freundlicher und toleranter Junge, der mehr Würde hat als jeder andere. Der Film zeigt den Versuch eines Lehrers, den Schülerinnen und Schülern nahezubringen, dass Rücksicht, Mitgefühl und Selbstbewusstsein wichtige Eigenschaften sind und dass Verständnis, Toleranz und das Akzeptieren von Menschen, wie sie sind, grundlegend sein sollte. Mit seiner Formel für den Frieden durch menschliche Würde plus Mitgefühl gewinnt  Simon nicht nur einen Literaturpreis, sondern erinnert die Zuschauer auch an Eigenschaften, die manchmal sehr schnell in Vergessenheit geraten.


Bei „Vincent will meer“ geht es um einen jungen Mann, der unter dem Tourette-Syndrom leidet. Mit seinen verbalen und motorischen Tics wird Vincent zum Außenseiter und vom Vater – der seinen Sohn für seine Politikerkarriere als hinderlich sieht – in eine Fachklinik abgeschoben. Dort begegnen ihm Alex, der unter Zwängen leidet und die magersüchtige Marie. Während ihrer gemeinsamen Reise nach Italien, um dort die  Asche der kürzlich verstorbenen Mutter von Vincent im Meer zu verstreuen, lernen die Filmfiguren, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen, sich so gut als möglich in ihrer Besonderheit zu akzeptieren und mit zunehmendem Selbstbewusstsein eigene Ziele zu verfolgen. Die Geschichte dieses Films bot im Anschluss eine gute Grundlage, oftmals bestehende Vorurteile zu thematisieren und zu reflektieren, wie mit Menschen umgegangen wird, die als „anders“ wahrgenommen werden. 


Das aufmerksame Verfolgen der jeweiligen Geschichten, die rege Beteiligung bei der Nachbesprechung und die persönlichen Rückmeldungen zeigten, dass die Filme und deren Botschaften sowohl bei den Schülern als auch den Lehrkräften gut angekommen sind.