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„Ein tolles Beispiel für gesellschaftlichen Zusammenhalt“

Sicherheit & Verkehr
12. Mai 2020

Über 20.000 Mund-Nasen-Schutz-Masken und ca. 50.000 Vlies-Filter für Mehrwegmasken, ehrenamtlich hergestellt von knapp 350 Näherinnen und Nähern. Das sind die beeindruckenden Daten der vom BRK initiierten und vom THW und den Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Berchtesgadener Land logistisch unterstützen Hilfsaktion im Berchtesgadener Land. Landrat Bernhard Kern wurden nun am Landratsamt in Bad Reichenhall die letzten 300 Stück der insgesamt angefertigten Schutzmasken übergeben.

Dabei zeigte sich der neue Landrat tief beeindruckt und dankte allen Beteiligten und Spendern für ihre großartige Mithilfe. Er lobte vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen Bayerischem Roten Kreuz, Technischem Hilfswerk und den Freiwilligen Feuerwehren im Berchtesgadener Land. „Die Aktion ist ein tolles Beispiel für gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Landkreis. Es ist unglaublich, wie die Menschen bei uns gemeinsam an einem Strang ziehen, wenn es drauf ankommt. Mit einer derart solidarischen Einstellung funktioniert unsere Gesellschaft auch in schwierigen Zeiten!“


BRK-Kreisvorsitzender Roland Richter ergänzt: „Jeder will seinen Beitrag leisten und macht das, was er besonders gut kann und überlässt damit die Bewältigung der Krise nicht nur dem Staat und den Organisationen.“ Das BRK hat die Koordination der Nähenden inkl. deren Versorgung mit Rohmaterialen, das Einsammeln der fertigen Masken und den Transport zur und von der Wäscherei – die Masken müssen vor dem Ausliefern gewaschen werden – übernommen. Anschließend wurden die Masken dann am Lager der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) dem Technischen Hilfswerk (THW) Berchtesgadener Land übergeben. Das THW hat die Masken dann nach Weisung der FüGK kommissioniert und an die Freiwillige Feuerwehr übergeben. Die Feuerwehr liefert schließlich die Masken an die Bedarfsträger aus.


Das BRK als Initiator der Aktion

Die große ehrenamtliche Mundschutz-Nähaktion des Berchtesgadener Landes ist Ende April nach über einem Monat vorerst eingestellt worden, da derzeit kein akuter Versorgungsengpass mehr besteht. Das Rote Kreuz hatte zunächst in Eigeninitiative am 28. März spontan ein Netzwerk aus zeitweise bis zu 350 Näherinnen aus Nah und Fern ins Leben gerufen und dann im Auftrag der FüGK insgesamt über 18.000 Masken und 50.000 Vlies-Filter produziert, wobei unter anderem etwa 4,4 Kilometer der durch das Wirtschaftsministerium bereitgestellten FFP2-Vlies-Rollen mit einem Industrie-Laser zu Filtern (3,6 Kilometer) und per Hand für Einweg-Masken (800 Meter) geschnitten wurden.


Insgesamt wurden 13.950 Mehrweg-Baumwoll-Masken produziert, kontrolliert, zum Teil nachgebessert, gewaschen und verpackt – zusätzlich 6.100 Einweg-Masken und 50.000 Vlies-Filter für die Mehrweg-Masken. Die Rotkreuzler legten während des Projekts fast 10.000 Kilometer mit vier Dienst-Fahrzeugen zurück, um die knapp 300 Heim-Produktionsstätten zu vernetzen, alle Näherinnen mit Material zu beliefern, fertige Masken abzuholen und Masken reinigen zu lassen. Sie wurden dabei neben unzähligen Materialspenden (Stoff, Draht und Hosengummis) aus der Bevölkerung unter anderem durch die Wäscherei Abel in Aufham, die Wäscherei in den Pidinger Werkstätten der Lebenshilfe BGL (PWLH) und die Marzoller Firma BMK unterstützt, wo Fahrdienst-Mitarbeiter in Nachtschichten mit dem dortigen Laser sehr effizient Vliesfilter schneiden durften.


Allein die beteiligten Rotkreuzler leisteten in ihrem Einsatzabschnitt Mundschutz dabei knapp 3.000 Stunden, davon rund 1.700 komplett ehrenamtlich. Der BRK-Kreisverband hat für das Projekt aus eigenen, in anderen Geschäftsbereichen erwirtschafteten Mitteln gut 12.000 Euro an ausbezahlten Personalstunden, etwa 4.000 Euro Fahrkosten und weitere 1.000 Euro für Ausstattung, Porto-, Kommunikations- und Verwaltungskosten investiert. Die Näherinnen haben je nach Geschwindigkeit und Technik zwischen acht und zwölf Einweg-Masken und drei bis fünf Mehrweg-Baumwoll-Masken pro Stunde geschafft und damit hochgerechnet etwa 3.600 bis 4.000 ehrenamtliche Stunden geleistet.


THW und Freiwillige Feuerwehren im „Dauereinsatz“

In enger Abstimmung mit dem Landratsamt Berchtesgadener Land bringen sich das THW Berchtesgadener Land und die 22 Feuerwehren des Landkreises nach wie vor im bayernweit ausgerufenen Katastrophenfall ein.


So übernehmen THW und Feuerwehr die für die Verteilung aller in der Corona-Pandemie dringend für verschiedene Einrichtungen im Berchtesgadener Land benötigten Schutzausstattungen notwendigen logistischen Maßnahmen, also nicht nur für die große „Maskenaktion“ des BRK.


Während sich das THW mit seinen vielen freiwilligen Helfern in erster Linie um die Kommissionierung kümmert, werden unter der Führung der Kreisbrandinspektion Versorgungsfahrten zum und vom Zentrallager durchgeführt. So wird durch die Feuerwehren zunächst Schutzkleidung bei Produzenten und Spendern abgeholt, um dann die dringend benötigten Materialen an diverse Pflegeeinrichtungen im Landkreis auszuliefern. Besonders die Flexibilität der Feuerwehren sowie die Vorhaltung von für diesen Zweck bestens geeigneter Logistikfahrzeuge bieten dabei allen Beteiligten einen enormen Mehrwert.


Um auch die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren weiter aufrecht zu erhalten und Einsatzmaßnahmen abzustimmen, befindet sich die Kreisbrandinspektion in regelmäßigen Telefonkonferenzen im stetigen Austausch. Zusammen mit dem Landratsamt Berchtesgadener Land ergänzte die Kreisbrandinspektion kürzlich die Materialbestände aller 22 Feuerwehren.


Durch die örtlich zuständigen Kreisbrandmeister wurden unter Einhaltung der zwischenzeitlich gängigen Hygienemaßnahmen Mund-Nasen-Masken sowie Desinfektionsmittelreserven an die Feuerwehren übergeben.