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Weniger Kunststoff in die Umwelt

Umwelt & Natur
25. November 2022

Richtige Mülltrennung schont Ressourcen und entlastet die Umwelt. Über die Bioton-ne und Grüngutsammelstellen werden jedoch nach wie vor unerlaubt Abfälle mitentsorgt. Dadurch bleiben auch im hergestellten Kompost Kleinstteile aus Kunststoff, Glas, Metall und anderen Materialen. Der Bundesgesetzgeber hat darauf reagiert und im April dieses Jahres die Bioabfallverordnung neugestaltet. Die Novelle soll durch die Einführung neuer Grenzwerte dauerhaft die Qualität der Bioabfälle verbessern. Um den Störstoffanteil im Berchtesgadener Land von derzeit circa 3 Prozent weiter zu senken, werden in den nächsten Monaten stichprobenartig Biotonnen auf Störstoffe, wie z.B. Kunststofftüten, gesichtet.


Rund 1.200 Kompost- und Vergärungsanlagen bundesweit verwandeln etwa 5 Millionen Tonnen Kartoffel-, Eier- und Bananenschalen sowie viele andere Küchen- und Gartenabfälle aus Biotonnen in rund 2,5 Millionen Tonnen nährstoffreiche Komposterde für Haushalte, Landwirtschaft sowie den Gartenbau und gewinnen Biogas zur Strom- und Wärmeerzeugung.
 

Hochwertiger Kompost sichert und fördert das Wachstum von Pflanzen und den Ertrag. Leider finden sich noch zu viele Störstoffe, vor allem Plastik, in den Biotonnen und Grüngutsammelstellen. Trotz Aussortierens bei der Vergärung und Kompostierung gelangen noch immer größere Mengen an Mikroplastik und Kleinstabfällen über die erzeugte Komposterde in die Umwelt, vor allem in die Böden. Um guten Kompost erzeugen zu können, müssen die Bioabfälle möglichst von Beginn an frei von Störstoffen wie z.B. Kunststoffe, Glas und Metall sein.
 

Aus diesem Grund hat die Bundesregierung eine Novelle der Bioabfallverordnung beschlossen, die am 1. Mai 2023 in Kraft tritt. Ab 1. Mai 2025 dürfen die an der Vergärungs- und Kompostieranlage angelieferten Bioabfälle nur noch maximal 1,0 Prozent Kunststoffe enthalten. Bis dahin gilt eine stufenweise Umsetzung.
 

„Die neuen Grenzwerte tragen zum Schutz der Umwelt bei. Die richtig durchgeführte Bioabfallsammlung, also braune Tonne zu Hause und Grüngutsammlung an den Wertstoffhöfen, ist gelebter Ressourcen- und Klimaschutz. Allein aus unseren Abfällen aus der Biotonne und den Grüngutsammelplätzen wurden zwischen April 2019 und Dezember 2021 gut 21.000 Tonnen Kompost produziert. Darüber hinaus wurden noch circa 2.200.000 kWh Strom erzeugt – das entspricht einem jährlichen Strombedarf von ungefähr 580 Vier-Personen-Haushalten –, sowie mehr als 2.600.000 kWh Wärme. Über die Verstromung und Nutzung der Wärme konnten damit über 170.000 Liter Heizöl bzw. über 500.000 kg CO2 eingespart werden“, so der Fachbereichsleiter der Kommunalen Abfallwirtschaft Thomas Hartenberger.
 

Derzeit weisen die Bioabfälle des Landkreises Berchtesgadener Land knapp 3 Prozent Störstoffe, also Plastikteile, Glas, Metalle aber auch Bauabfälle auf. Somit muss hier noch nachgebessert werden. „Der Bioabfall muss händisch nachsortiert werden. Dadurch entstehen erhebliche Zusatzkosten. Um den künftigen Wert von 1,0 Prozent einhalten zu können, sind wir daher auf die Mithilfe alle Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Bitte geben Sie keine Fremdstoffe, v.a. Plastik oder Bauabfall in die Biotonne oder die Grüngutsammlung“, appelliert Landrat Bernhard Kern.
 

„Wenn Sie den Bioabfall in Tüten entsorgen wollen, verwenden Sie bitte nur Tüten aus Papier“, informiert zusätzlich Abfallberater Andreas Wurm. „Auch ‚abbaubare‘ Plastiktüten sind im Landkreis zur Sammlung des Bioabfalls nicht zugelassen. Diese können in der Kürze der Zeit (Vergärung in Biogasanlage) nicht vollständig abgebaut werden und müssen mühsam aussortiert und dann verbrannt werden.“
 

„Wir danken allen Bürgerinnen und Bürgern für die getrennte Sammlung der Bioabfälle und ihre Mithilfe, um die künftigen Grenzwerte einhalten zu können“, so Landrat Bernhard Kern.
 

Um mehr Bewusstsein zu schaffen, wird die kommunale Abfallwirtschaft in den kommenden Monaten stichprobenartig die Inhalte von Biotonnen überprüfen. Finden sich zu viele Störstoffe in der Biotonne, bleibt diese stehen, wird mit einem Aufkleber versehen und muss vor der nächsten Leerung vom Eigentümer nachsortiert werden. Natürlich steht die Abfallberatung für Fragen jederzeit zur Verfügung.
 

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