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Mental stark in Haupt- und Ehrenamt

Jugend, Familie & Soziales
11. August 2022

Gut besuchte Veranstaltung trotz hochsommerlicher Temperaturen

Der Einsatz für andere Menschen stößt manchmal an die Grenzen der eigenen Belastung. Umso wichtiger ist es, auf die eigenen Ressourcen zu achten. Integrationsarbeit ist vielfältig und komplex und stellt Haupt- und Ehrenamtliche täglich vor große Herausforderungen. Das Thema „Selbstfürsorge“ stand im Fokus einer Informationsveranstaltung, die von der Integrationslotsin Astrid Kaeswurm in Kooperation mit der Prinzregent-Luitpold-Rehaklinik organsiert wurde. Es sollen weiterhin regelmäßige offene Gesprächsrunden veranstaltet werden.


Viele Haupt- und Ehrenamtliche waren der Einladung in die Prinzregent-Luitpold Rehaklinik gefolgt. Ronne van Alen, Direktor der Rehaklinik, begrüßte die TeilnehmerInnen und zeigte sich erfreut darüber, dass die Klinik auf diese Weise mit entsprechendem fachlichen Knowhow und auch mit passenden Räumlichkeiten einen Beitrag leisten kann. Auch zukünftig möchte er diese wichtige Arbeit der Menschen unterstützen, die sich in vielerlei Bereichen um traumatisierte Menschen kümmern.   


Dr. med. Andreas Ganz, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Ärztlicher Direktor der Prinzregent-Luitpold-Rehaklinik, leitete seinen sehr praxisorientierten Vortrag ein mit dem Satz: „Spätestens wenn aus Mitgefühl Mitleiden wird, ist es an der Zeit, den fürsorgenden Blick auf sich selbst zu lenken!“ Seinem Vortrag folgte ein offener Austausch zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen in helfenden Tätigkeiten.


Wie sich zeigte, gibt es bei Haupt- und Ehrenamtlichen in der Integrationsarbeit einen hohen Gesprächsbedarf. In ihrer täglichen Arbeit begegnen sie Menschen mit unterschiedlichen seelischen Belastungen. Immer wieder fallen vor allem Ehrenamtliche kurz oder sogar langfristig aus. Sie überlasten sich, weil sie helfen möchten und sie vergessen darüber, mehr auf sich selbst zu achten.


Um den gegenseitigen Austausch in der Gruppe zu fördern, soll es zukünftig regelmäßig Supervisionen unter dem Leitspruch „Schau auf di“ geben, an denen jeder, der einen entsprechenden Gesprächsbedarf hat, teilnehmen kann. Der Begriff „Supervision“ bedeutet, aus dem Lateinischen übersetzt, nichts Anderes als „drüber schauen“. Den TeilnehmerInnen soll es also ermöglicht werden, aus der Vogelperspektive auf ihre geleistete Arbeit zu schauen, um sie in der Gruppe besser reflektieren zu können. Die Ehrenamtskoordinatorin der Caritas, Verena Seel, wird dazu ab sofort regelmäßig Vormittagstermine anbieten, im Wechsel mit Dr. med. Andreas Ganz, der für Abendtermine in der Klinik zur Verfügung steht. Gertrud Wölke, Psychotherapeutin und bereits viele Jahre in der Integrationsarbeit in unterschiedlichen Gebieten tätig, meinte: „Wer anderen helfen möchte, muss gut auf sich schauen. Wie bei einem Notfall im Flugzeug, bei dem man zuerst selbst die Sauerstoffmaske aufsetzen muss, bevor man andere unterstützen kann.“


Als weitere Maßnahme möchte Astrid Kaeswurm, die Integrationslotsin im Landkreis, gemeinsam mit Verena Seel, Ehrenamtskoordinatorin der Caritas, psychologische ErsthelferInnen nach dem Muster einer entsprechenden Schulung der Weltgesundheitsorganisation WHO ausbilden. Auch hier werden Gertrud Wölke und Dr. Andreas Ganz unterstützen. 


Interessierte an den Supervisionen sowie an einer Ausbildung zum psychologischen Ersthelfer können sich bei der Integrationslotsin im Landkreis Astrid Kaeswurm, Telefon +49 8651 773 475, astrid.kaeswurm@lra-bgl.de oder an die Ehrenamtskoordinatorin der Caritas Verena Seel, Telefon +49 171 4183703, verena.seel@caritasmuenchen.de informieren und anmelden.