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Konflikte sind etwas ganz Alltägliches im Leben und im Gegensatz zu Mobbing schädigen sie die Menschen nicht nachhaltig. Auch unter Kindern und Jugendlichen sind Konflikte und Mobbing keine Seltenheit. Deswegen ist es in erster Linie wichtig, die Unterschiede zwischen diesen beiden Phänomenen zu kennen. Organisiert wurde der „Treffpunkt Prävention“ zu diesem Thema von Sarah Conrad, Koordinatorin des präventiven Kinder- und Jugendschutzes im Landratsamt Berchtesgadener Land.
Konflikte entstehen oft aus unterschiedlichen Meinungen, Bedürfnissen oder Interessen zwischen einer oder mehrerer Parteien. Sie sind normalerweise nicht persönlich motiviert, sondern basieren auf einer Unstimmigkeit in der Wahrnehmung oder den Zielen der Beteiligten. „Ein charakteristisches Merkmal von Konflikten ist es“, so Germain Bennett, „dass die Beteiligten im Konfliktfall in der Regel daran interessiert sind, eine Lösung zu finden, die ihre Interessen berücksichtig und die Situation verbessert.“ Kommunikation, Kompromisse und Konfliktlösestrategien werden eingesetzt, um einen Ausweg aus unguten Situationen zu finden.
Im Gegensatz dazu steht Mobbing, das oft durch eine ungleiche Machtverteilung zwischen Täter und Opfer gekennzeichnet ist. Mobbing zielt darauf ab, das Opfer gezielt zu erniedrigen, zu schikanieren oder auszugrenzen, um den eigenen Selbstwert zu steigern oder die Macht über andere auszuüben. Anders als bei einem Konflikt, ist bei Mobbing der Täter oder die Täterin nicht an einer Lösung interessiert und das Opfer nicht in der Lage, die Situation alleine zu lösen.
In erster Linie müssen Kinder und Jugendliche den Umgang mit Konflikten erlernen, damit gute Lösungen gelingen können. Sie brauchen alters- und entwicklungsabhängige Begleitung und Unterstützung – mal mehr, mal weniger. Allerdings ist bei Konflikten zwischen Kindern und Jugendlichen mit Verdacht auf Mobbing eine frühzeitige Intervention durch Erwachsene erforderlich. Denn Mobbing ist in der Regel nur schwer zu erkennen.
Unter diesem Spannungsfeld wurden beim „Treffpunkt Prävention“ u.a. verschiedene Kommunikations- und Konfliktlösungsstrategien vorgestellt und diskutiert. Außerdem wurde aufgezeigt, wie man Kindern und Jugendlichen emotionale Unterstützung in Konfliktsituationen anbieten kann. Darüber hinaus ging Germain Bennett intensiver auf den „No Blame Approach“ (Ansatz ohne Schuldzuweisung) als eine Methode für den Umgang mit Mobbingsituationen ein. Dieser Ansatz zielt darauf ab, das Mobbing zu stoppen, ohne die Schuldigen zu suchen. Stattdessen werden gemeinsam mit allen Beteiligten Lösungen erarbeitet, um das Opfer zu schützen und ein positives soziales Umfeld zu schaffen. Während des Workshops konnte der „No Blame Approach“ mit einem Praxisbeispiel aus dem Teilnehmerkreis sogar fiktiv und anonymisiert durchgespielt werden.
Germain Bennett, der schon in vielen Schulen Mobbingfälle intervenierte, wendet diesen Ansatz selbst regelmäßig an und ist von dessen Erfolg überzeugt. So konnte damit in der Vergangenheit schon mehrfach Mobbing beendet und die Gesamtsituation für alle Beteiligten spürbar verbessert werden. Jedoch wies er darauf hin, dass gleichzeitig versucht werden muss, mit dem Täter an der Selbstwertthematik zu arbeiten. „Sonst besteht die Gefahr, dass dieser bald ein anderes Opfer auswählt“, so Bennett weiter.
Bennet vermittelte allen Teilnehmenden wertvolle Eindrücke aus der Praxis, um zum einen Konflikte und Mobbing zu erkennen und voneinander abzugrenzen. Zum anderen zeigte er praktische Ansätze auf, um Kinder und Jugendliche erzieherisch angemessen bei der Bewältigung von Konflikt- oder Mobbingsituationen zu unterschützen. Außerdem wurde deutlich, wie wichtig es ist, als Erwachsene eine entsprechende Haltung zu vertreten und er ermutigte die Teilnehmenden, proaktiv zu handeln und eine Kultur des Respekts und der Solidarität zu fördern, in der junge Menschen sicher aufwachsen und sich entfalten können.
Die Veranstaltung stieß auf reges Interesse. Organisatorin Sarah Conrad freute sich besonders, dass so viele Akteure aus unterschiedlichen Berufsfeldern, die mit Kindern und Jugendlichen Arbeiten, der Einladung gefolgt sind.
Fragen zum „Treffpunkt Prävention“ beantwortet Sarah Conrad gerne telefonisch unter +49 8651 773-428 oder per Mail an sarah.conrad@lra-bgl.de.