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Vortrag „Depression rund um die Geburt“

Gesundheit von Mensch & Tier
03. November 2017

Im Rahmen der Themenwoche „Aktiv gegen Depression“ im Landkreis Berchtesgadener Land wurde auch das Thema der Depressionen rund um die Geburt behandelt. Auf Einladung von Katharina Theißig, Familienförderstelle im Amt für Kinder, Jugend und Familien im Landratsamt Berchtesgadener Land kam Dr. Alexandra B. Whitworth zu einem Fachvortrag in die Kreisklinik Bad Reichenhall. Die in Salzburg tätige Psychotherapeutin und Fachärztin für Psychotherapie hat bereits viel zu diesem Thema geforscht und veröffentlicht.

Zu diesem Vortrag fanden sich interessierte Berufsgruppen zusammen, um sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Dr. Alexandra Whitworth informierte die Anwesenden über den zeitlichen Ablauf, Häufigkeiten, Erkennung und Handlungsmöglichkeiten von Depressionen rund um die Schwangerschaft und Geburt.


Dass es unterschiedliche Anfälligkeitszeiträume für werdende oder junge Mütter gibt, machte die Vortragende deutlich. Es wird zwischen Depressionsformen während der Schwangerschaft, kurz nach der Geburt, nach den ersten 48 bis 72 Stunden und in den ersten zwei bis drei Monaten unterschieden.


Im Bereich der Depressionen rund um die Geburt, ist es der sogenannte Baby-Blues, der am häufigsten bei den jungen Müttern auftritt. In dieser Phase seien die jungen Mütter besonders zu unterstützen, betonte Whitworth, und es wäre von Vorteil, wenn Stellen, die mit dieser Gruppe in Kontakt stehen, über die temporäre Erkrankung Bescheid wissen. Bei dieser Form der Depression handelt es sich um ein Phänomen, welches meist am 3. bis 5. Tag nach der Geburt beginnt und nach einigen Stunden bis Tagen wieder abklingt. Mögliche Symptome sind Stimmungslabilität, Weinen, Ängstlichkeit, Sorgen, Konzentrationsstörungen, Schlaf- oder Appetitstörungen.


Ebenso gab die Referentin Hinweise in Bezug auf die medizinische Versorgung während der Schwangerschaft von depressiven Frauen und konnte den Anwesenden ihre Inhalte mit Beispielen aus ihrem Berufsalltag verdeutlichen. Als risikoreiche Einflüsse für eine Depression während oder nach der Schwangerschaft erwähnte Dr. Whitworth, dass besonders junge Mütter sowie Frauen, bei denen frühere psychische Störungen in der Familie aufgetreten oder Mütter, die einer psychosozialen Belastung unterliegen, gefährdet sind. Zu psychosozialen Belastungen zählen Beziehungsprobleme, wenig soziale Unterstützung, negative Lebensereignisse, Schwangerschaftskomplikationen oder einen schwer zu verarbeitenden Migrationshintergrund.


Strategien, um eine Depression während der Schwangerschaft vermeiden zu können, sind möglicherweise Auszeiten bei berufstätigen werdenden Müttern, eine Lichttherapie oder unterschiedliche Gesprächstherapieformen.


Dr. Alexandra Whitworth wies auch darauf hin, dass es einen Mangel an Wissen über Depressionen während oder nach der Schwangerschaft in der Bevölkerung gibt. Da oft nur körperliche Symptome beachtet werden, bleiben 50 bis 80 % aller Depressionen unerkannt, so die Referentin. 


Am Ende des informativen Abends blieb noch Zeit, für einen Austausch mit Kollegen oder der Vortragenden.