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Validation - Eine Fortbildung für ehrenamtliche Demenzbetreuer

Jugend, Familie & Soziales
19. Juli 2017

Pflegende Angehörige haben einen äußerst anstrengenden Pflegealltag zu bewältigen, insbesondere, wenn sie einen an Demenz erkrankten Menschen betreuen. Eine sehr gute Entlastung bieten dabei ehrenamtliche Demenzbetreuer: Sie kommen zu fest vereinbarten Zeiten zu den Betroffenen nach Hause, sie betreuen den an Demenz Erkrankten und der pflegende Angehörige hat so planbar freie Zeit für sich selbst. Die ehrenamtlichen Demenzbetreuer sind für diese Aufgabe umfassend geschult: Nach Abschluss einer 40 Stunden umfassenden Schulung nehmen sie regelmäßig an Fortbildungen teil. Andrea Bachmann, gerontopsychiatrische Fachkraft bei der Caritas, informierte im Rahmen einer solchen Fortbildung über das Thema „Validation“.

Validation ist eine Methode der Sozialen Arbeit, die es ermöglicht, gut mit einem an Demenz erkrankten Menschen zu kommunizieren. Die Methode der Validation wurde von Naomi Feil begründet und als sogenannte Integrative Validation von Nicole Richards weiterentwickelt. Validation bedeutet, sich mit viel Empathie und Feingefühl auf den demenziell Erkrankten einzulassen. Mithilfe von verbalen und nonverbalen Gesprächstechniken können so desorientierte Menschen besser wahr- und ernstgenommen werden.


Auf Betroffene richtig eingehen

„Es ist wichtig, sozusagen in den Schuhen des Erkrankten zu gehen, sich auf ihn einzustellen, um zu hören, was der Betroffene nicht mehr sagen kann“, betonte die Referentin. Durch Validation können verlorengegangene Kompetenzen kompensiert werden. Kränkungen können vermieden werden, indem den Demenzerkrankten nicht die verlorenen Fähigkeiten vorgehalten werden, sondern das Geleistete anerkannt wird. Validation erleichtert es, mit den Betroffenen in Kontakt zu bleiben. Dies ist für Menschen mit einer demenziellen Erkrankung besonders wichtig, da diese dazu neigen, sich immer mehr zurückzuziehen. „Jeder Mensch wird innerlich unruhig, erbost oder möchte am liebsten weglaufen, wenn er sich überhaupt nicht mehr verstanden fühlt. So geht es auch den demenziell erkrankten Menschen“, stellte Andrea Bachmann fest. Es entstehen Konflikte, die unnötig Kraft und Nerven kosten.


„Orientieren Sie sich an der persönlichen Sicht- und Erlebniswelt des Erkrankten“, riet Andrea Bachmann den Teilnehmern der Fortbildung. „Dies hilft den Demenzerkrankten genauso wie Ihnen selbst. Denn dadurch fällt es leichter, das Verhalten des Betroffenen anzunehmen und wertzuschätzen.“


Ein Gefühl von Sicherheit schaffen

Für den Demenzerkrankten sollte ein vertrauensvolles Klima geschaffen werden, das Sicherheit vermittelt, und in dem die Grundbedürfnisse des Erkrankten erfüllt werden. „Ein Demenzerkrankter möchte, wie jeder andere auch, geliebt, anerkannt und geachtet werden. Er möchte seine Gefühle ausdrücken können, er möchte sich nützlich und zugehörig fühlen. Hierzu braucht er Trost, Nähe und Zuwendung. Durch Methoden der Validation ist es möglich, einem an Demenz erkrankten Menschen dies zukommen zu lassen.“ berichtete die Referentin.


Anhand von Fallbeispielen und Filmausschnitten ließ Andrea Bachmann die Fortbildungsteilnehmer verbale und nonverbale Gesprächstechniken der Validation ausprobieren. Dabei merkten die Teilnehmer schnell, dass es mit Validation sehr gut gelingt, die Betroffenen zu erreichen, und zu ermöglichen, dass sich die Erkrankten nicht zurückziehen.


„Validation“, so Andrea Bachmann, „ist zwar keine Medizin oder Heilmethode. Aber sie bietet allen Beteiligten, den Betroffenen, den Angehörigen und den Betreuungskräften, eine große Erleichterung!“ Die ehrenamtlichen Demenzbetreuer waren sich einig, dass sie die Methode der Validation bei den Einsätzen anwenden werden, da sie dadurch viel besser in Austausch mit den an Demenz erkrankten Menschen kommen können.


Am Ende der Veranstaltung bedankte sich Barbara Müller, Seniorenbeauftragte für den Landkreis, bei der Referentin Andrea Bachmann für den sehr kompetenten und einfühlsam gestalteten Vortrag. Außerdem bedankte sie sich bei den vielen ehrenamtlichen Demenzbetreuern, die an der Fortbildung teilgenommen haben, für ihr großes Engagement. Sie betonte, wie wichtig ihre Unterstützung für die an Demenz erkrankten Menschen und ihre Angehörigen sei.


Wer Interesse an der Tätigkeit der ehrenamtlichen Demenzbetreuer hat oder sich für eine Neuschulung zum ehrenamtlichen Demenzbetreuer anmelden möchte, kann sich an die Organisationen, bei denen ehrenamtliche Demenzbetreuer zum Einsatz kommen (Alzheimergesellschaft BGL-TS, Caritas, BRK, Diakonie, Verein Begleitung von Menschen e.V. und Seniorengemeinschaft BGL-Süd e.V.) oder an die Seniorenbeauftragte für den Landkreis Berchtesgadener Land, Barbara Müller, Telefon +49 8651 773 862,  E-Mail barbara.mueller@lra-bgl.de wenden.