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Schulung für Ehrenamtliche Demenzbetreuer

Jugend, Familie & Soziales
28. Juli 2017

Eine große Unterstützung für demenziell Erkrankte und ihre Angehörigen - Schulung vermittelt grundlegendes Wissen

Ehrenamtliche Demenzbetreuer sind ein „Rettungsanker“ für Erkrankte, denn sie schenken ihnen Lebensfreude – und den pflegenden Angehörigen Entlastung und Unterstützung. Der Bedarf an ehrenamtlichen Demenzbetreuern ist sehr groß: Deshalb fand über das Katholische Bildungswerk eine Neuschulung für ehrenamtliche Demenzbetreuer statt. Die Schulung wurde organisiert von der Seniorenbeauftragten für den Landkreis, Barbara Müller, in Kooperation mit den beteiligten Organisationen, der Alzheimergesellschaft BGL-TS, Caritas, BRK, Diakonie, Begleitung von Menschen e.V. und der Seniorengemeinschaft BGL-Süd e.V.


Während des fünftägigen Kurses erhielten die Teilnehmer grundlegendes Wissen zum Krankheitsbild Demenz und die Gelegenheit, Situationen, die ihnen in der Praxis begegnen können, zu erproben.


In der umfangreichen 40-Stunden Schulung erhielten die ehrenamtlichen Demenzbetreuer Basiswissen über gerontopsychiatrische Krankheitsbilder und viele Informationen u. a. zur Situation pflegender Angehöriger, zu Kommunikation und Gesprächsführung, Umgang und Methoden der Betreuung und Beschäftigung, Biographiearbeit sowie zu den Leistungen der Pflegeversicherung. Nach der Schulung können sie nun bei den oben genannten Organisationen zum Einsatz kommen. Dort werden sie von einer gerontopsychiatrischen Fachkraft begleitet, regelmäßige Treffen ermöglichen einen guten Austausch.


„Die Schulung war sehr interessant und sehr bereichernd für mich. Das dabei erlangte Wissen ist wichtig, um gut gerüstet eine Entlastung für Demenzerkrankte und ihre Angehörigen zu sein“, stellte eine Teilnehmerin am Ende der Schulung fest. „Ich freue mich schon sehr auf meinen ersten Einsatz“.


Entlastung durch Ehrenamtliche Demenzbetreuer

Das krankhafte Vergessen ergreift den Menschen schleichend. Der Vater vergisst den Wochentag, den Namen der Tochter oder was er vor einem Moment gesagt hat. Die Mutter sucht verzweifelt die Geldbörse, die sie versehentlich in den Backofen legte. Häufen sich diese Situationen, sind die Familienangehörigen ratlos und bestürzt. Die stärker werdende Vergesslichkeit, verbunden mit dem Verlust sozialer, emotionaler und kognitiver Fähigkeiten sind Anzeichen für eine Erkrankung des Betroffenen an Demenz. Der geliebte Mensch entfremdet sich immer mehr, die Pflege zu Hause wird für die Angehörigen zu einer großen Belastung. In einer solchen Situation sind ehrenamtliche Demenzbetreuer eine große Hilfe. Sie entlasten pflegende Angehörige, indem sie für einige Stunden zu den Betroffenen nach Hause kommen, oder indem sie sich in einem sogenannten Demenzcafé engagieren.


Christine Krause ist seit gut vier Jahren ehrenamtliche Demenzbetreuerin. Die rüstige Rentnerin suchte nach einer sinnstiftenden und erfüllenden Aufgabe und wurde von einer Bekannten auf diese Tätigkeit aufmerksam gemacht. Gemeinsam mit zwölf Kolleginnen betreut sie an Demenz Erkrankte im Blümchen-Café in Bad Reichenhall. Diese Einrichtung wurde von Andrea Bachmann ins Leben gerufen und findet regelmäßig einmal im Monat statt. Dafür lässt sich die gerontopsychiatrische Fachkraft Andrea Bachmann ein abwechslungsreiches Angebot einfallen, welches auf die noch vorhandenen Fähigkeiten der Erkrankten abgestimmt ist. „Wie es in einem Café üblich ist, gibt es natürlich auch Kaffee und Kuchen“ fügt Krause hinzu.


Zusätzlich betreut die ausgebildete Krankenschwester zu fest vereinbarten Zeiten zwei Familien pro Woche. Während sie mit den Erkrankten spazieren geht, Kreuzworträtsel löst, Brettspiele spielt oder Gespräche führt, können die Angehörigen zum Arzt gehen oder andere wichtige Termine wahrnehmen. Diese wenigen Stunden in der Woche sind für Menschen, die rund um die Uhr für die Erkrankten da sind, ein wertvolles Geschenk. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die ehrenamtlichen Demenzbetreuer lediglich betreuen und nicht pflegen. Sie waschen die Betroffenen nicht und verabreichen keine Medikamente. Auch machen sie keine Putzdienste. Sinn und Ziel ihrer Einsätze ist es vielmehr, Zeit zu schenken, dem demenziell Erkrankten Unterhaltung und anregende Beschäftigung zu bieten und so das Wohlbefinden des Erkrankten zu steigern und seine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu fördern.


Demenzbegleiterin Vera Wurmer besucht ebenfalls seit vier Jahren betroffene Familien. Da sie selbst ihren an Alzheimer erkrankten Mann gepflegt hat, weiß sie, welche Entlastung sie für die Familien ist. Sie kennt schließlich nur zu gut die andere Seite und weiß, wie wichtig auch Gespräche mit den pflegenden Angehörigen sind. Gern vermittelt sie auch Adressen von Beratungsstellen, Angehörigengruppen und ambulante Hilfen. Vera Wurmer möchte ihr Wissen gerne weitergeben und eine Stütze für Angehörige sein, denn als sie sich selbst in einer solchen Situation befand, war das Angebot bei weitem noch nicht so umfangreich.


Ehrenamtliche Demenzbetreuer sind im Landkreis bei folgenden Organisationen angebunden: Alzheimergesellschaft BGL-TS, Caritas, BRK, Diakonie, Begleitung von Menschen e.V. und Seniorengemeinschaft BGL-Süd e.V.


Vergleichbar mit dem Blümchencafé der Caritas in Bad Reichenhall wird in Berchtesgaden im Werk 34 über die Freiwilligenagentur das Café Rosenrot und in Freilassing über die Diakonie das Café Zeitlos angeboten.  


Neuschulung für Ehrenamtliche Demenzbetreuer im ersten Halbjahr 2018

Die nächste Neuschulung für ehrenamtliche Demenzbetreuer findet im ersten Halbjahr 2018 statt. Informationen zur Schulung und zu den Einsätzen der ehrenamtlichen Demenzbetreuer erhalten Interessierte bei den beteiligten Organisationen: