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Psychische Gesundheit von Kindern- und Jugendlichen

Gesundheit von Mensch & Tier
06. Dezember 2024

Kinder- und Jugendliche zu unterstützen und gut durch diese bewegten Zeiten zu begleiten stand im Vordergrund des Fachtags Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, der von der Kommunalen Jugendpflege, dem Präventiven Kinder- und Jugendschutz, der Gesundheitsregion plus und dem Projekteverein in Bad Reichen-hall veranstaltet worden ist.

Insgesamt 170 Teilnehmende aus dem ganzen Landkreis fand sich zum Fachtag im Königlichen Kurhaus in Bad Reichenhall ein. Der Vormittag war geprägt von einem Fachvortrag von Dr. Silke Naab, Chefärztin für Psychosomatik und Psychotherapie sowie Leitung der Jugendabteilung Schön Klinik Roseneck in Prien. Dr. Naab gab einen Einblick in die klinische Versorgung. Die Fachärztin beobachtet die Zunahme psychischer Auffälligkeiten bei Kindern- und Jugendlichen bereits seit Jahren. Die Auslöser sind dabei im familiären und sozialen Nahbereich zu suchen. Corona sieht sie als „Brandbeschleuniger“ für psychische Erkrankungen. Die Pandemie habe aber auch gezeigt, dass eine Tagesstruktur und die Möglichkeit zu sozialen Kontakten immer gegeben sein müssen. Wichtig sind hier niedrigschwellige Angebote, Bezugspersonen und Räume, in denen sich Jugendliche treffen können.


Der zweite Vortrag gab einen Einblick in die ambulante Versorgung im Landkreis. Dr. Figen Lund ist Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und seit 2023 in ihrer eigenen Praxis „Junge Seelen“ in Bad Reichenhall tätig. In diesem Zeitraum hatte sie bereits mehr als 460 Patienten und Patientinnen in Behandlung. Dr. Lund arbeitet in ihrer Praxis mit einem multiprofessionellen Team aus Psychologinnen und Sozialpädagoginnen. Die Palette an Erkrankungen ist sehr vielfältig und zeichnet ein sehr deutliches Bild. Der Bedarf an Unterstützung ist groß, einerseits für die Kinder- und Jugendlichen, andererseits auch für deren Eltern. Wichtig ist dabei, bereits vor einer Manifestierung von psychischen Erkrankungen niedrigschwellige Angebote bereit zu stellen.


Den Nachmittag rundete der Workshop „Helfen in seelischer Not“ ab. Dieser wurde durch Sandra Appel, Dipl. Psychologin, Sozialpädagogin und Psychologische Psychotherapeutin, von der Universität Regensburg vorgestellt. Ziel des Kurses war es, konkrete Handlungsstrategie zu vermitteln, damit man in Krisensituationen sicher reagieren kann. Leitsatz der Projektverantwortlichen ist „Jeder / Jede kann Ersthelfer, Ersthelferin sein!“ Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention gefördert und durch Forscherinnen und Forscher der Uni Regensburg begleitet.


Eine der Initiatorinnen des Fachtages, die Kommunale Jugendpflegerin des Landkreises, Tanja Kosmaier pflichtet den beiden Fachärztinnen in ihren Aussagen bei. Aus ihrer eigenen, langjährigen beruflichen Erfahrung könne sie ebenfalls bestätigen, dass sich sichere Orte für Kinder- und Jugendliche außerordentlich stabilisierend auf die Psyche von jungen Menschen auswirken. Die niedrigschwelligen Zugänge für Kinder- und Jugendliche, wie die Jugendtreffs, das Digital- und Kulturzentrum, alle Vereine mit ihren umfangreichen Angeboten für Kinder- und Jugendliche und besonders die Jugendsozialarbeit an Schulen im Landkreis leisten einen wichtigen Beitrag für die psychische Stabilität von Kindern- und Jugendlichen. Dafür richten die Kommunale Jugendpflegerin und das gesamte Organisationsteam ein großes Dankeschön an alle Gemeinden und Akteure in der Kinder- und Jugendarbeit.


Alle Beteiligten waren sich einig, dass es im nächsten Jahr eine Wiederholung des Fachtages geben soll.