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Lebenshunger statt Lebensfrust!

Jugend, Familie & Soziales
21. März 2019

Prävention von Essstörungen mit der Ausstellung „Klang meines Körpers“

„Essstörungen aus der Anonymität holen, ihnen ein Gesicht geben und die Sprachlosigkeit überwinden“. Die interaktive Ausstellung „Klang meines Körpers“ wird zum dritten Mal von der Präventionsstelle im Amt für Kinder, Jugend und Familien und Gesundheitsamt im Landratsamt Berchtesgadener Land in den Landkreis geholt und bietet von Montag, 18. März bis Donnerstag, 4. April 2019 in der Galerie im Alten Feuerhaus in Bad Reichenhall eine Plattform, sich über Essstörungen zu informieren, in die Lebenswelt von Betroffenen Einblick zu erhalten und Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten kennenzulernen.


Die Organisatorinnen Sarah Tichowitsch vom Amt für Kinder, Jugend und Familien und Sandra Kunz vom Gesundheitsamt im Landratsamt Berchtesgadener Land laden auf einen Besuch in die Galerie im Alten Feuerhaus ein. Neben den Terminen für die interessierte Öffentlichkeit finden auch interaktive Workshops für Schulklassen ab der 8. Jahrgangsstufe statt, in denen mit den Mädchen und Jungen Formen und Signale der verschiedenen Essstörungen erörtert werden. Zudem wird die mediale Beeinflussung in Bezug zu den Schönheitsidealen aber auch zu den Rollenerwartungen von Mann und Frau gestellt und darüber diskutiert. Die Jugendlichen haben im Anschluss Zeit, die Portraits, die Musik und die Schatzkisten der Ausstellung zu erkunden und reflexive Arbeitsaufträge zu bearbeiten, die abschließend in der Gruppe besprochen werden.


„Wir haben eine Essstörung, aber wir sind keine!“ - Betroffene Mädchen und Jungen wollen mit der Ausstellung Verständnis schaffen und geben einen tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt.

Die Ausstellung ist das Ergebnis einer musiktherapeutischen Gruppe unter Leitung der Projektinitiatorin Stephanie Lahusen. In diesem Rahmen haben Betroffene zusammen mit der Musiktherapeutin und einer Grafikerin dieses Projekt konzipiert und Bilder, Texte sowie musikalische Medien eingebaut, über die Interessierte direkt, aber sensibel angesprochen werden sollen. Es geht um die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, die Angst zu versagen oder nicht zu genügen, um Wünsche, Sehnsüchte und darum, was Jugendliche stark und „satt“ macht. Zur Verfügung gestellt wird sie freundlicherweise vom Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Ziel ist es unter anderem, das Thema Essstörungen zu enttabuisieren, die Allgemeinheit dafür zu sensibilisieren und auch kreative Wege aus der Essstörung aufzuzeigen.


Essstörungen – nicht nur eine Erkrankung in der weiblichen Bevölkerung

Essstörungen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen und gehören heute zu den häufigsten Erkrankungen des Jugendalters. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) finden sich bei 17 Prozent der Jugendlichen in Deutschland Hinweise auf Essstörungen. Dabei ist zu beobachten, dass zwar junge Frauen deutlich häufiger betroffen sind als junge Männer, jedoch der männliche Anteil tendenziell größer wird. Neben den bekanntesten Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie zählen auch die Ess-Sucht und als neue Erscheinung die Muskelsucht dazu. Jede dieser Störungen bedeutet für die betroffene Person aber auch für das Umfeld eine enorme Herausforderung. Daher ist es notwendig, diesen Störungen frühzeitig präventiv zu begegnen. Auch im Berchtesgadener Land hat dieses Thema eine Relevanz. Ergebnisse einer Schülerbefragung der Caritas Fachambulanz für Suchtkranke Berchtesgadener Land im letzten Jahr zeigen, dass knapp 30 Prozent der befragten Jugendlichen zwischen 13 und 16 Jahren bereits Diäterfahrungen mit der Motivation abzunehmen aufweisen. Diese Zahlen stellte Marco Balonier, Präventionsfachkraft der Caritas Fachambulanz für Suchtkranke, kürzlich bei einer „Fachveranstaltung für (Sucht)Prävention in der Schule“ in Berchtesgaden vor.


Kunstakademie organisiert parallel Ausstellung „Die Schönheit kann ebenso gut aus der Hölle stammen wie aus dem Himmel“

Stefan Wimmer, Direktor der Kunstakademie Bad Reichenhall, hat für die Ausstellung nicht nur den Raum zur Verfügung gestellt, sondern auch eine zusätzliche Kunstaustellung mit Radierungen organisiert, die sich teilweise thematisch mit Essstörungen verbinden lässt. Die Werke der ausstellenden Künstlerinnen und Künstler können ebenfalls besichtigt werden. 


Besucher sind während der allgemeinen Öffnungszeiten herzlich willkommen:

Städtische Galerie
Altes Feuerhaus Bad Reichenhall
Aegidiplatz 3


Samstag, 23. März 2019 von 10:00 – 15:00 Uhr
Donnerstag, 28. März 2019 von 15:00 – 18:00 Uhr
Dienstag,  2. April 2019 von 15:00 – 18:00 Uhr


Der Besuch ist kostenlos.


Für weitere Fragen stehen Sarah Tichowitsch unter Telefon: +49 8651 773 428 oder sarah.tichowitsch@lra-bgl.de und Sandra Kunz unter Telefon: +49 8651 773 838 oder sandra.kunz@lra-bgl.de von der Präventionsstelle im Landratsamt Berchtesgadener Land gerne zur Verfügung.