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Fachkräftesicherung für Pflege & Medizin bleibt wichtigste Aufgabe

Gesundheit von Mensch & Tier
12. Januar 2022

Unter Vorsitz von Landrat Bernhard Kern wurden in der Online-Sitzung des Gesundheitsforums der Gesundheitsregionplus die Maßnahmen für 2022 besprochen. Dabei ist auch die psychische Gesundheit im Blick der Experten.

„Die Fachkräftesicherung für die pflegerische und medizinische Versorgung im Landkreis bleibt die größte Herausforderung“, fasst Geschäftsstellenleiterin Lena Gruber das Fazit der Sitzung zusammen. Darüber waren sich die Teilnehmenden des Gesundheitsforums in ihrer letzten Sitzung einig. Ihre in den vergangenen Jahren begonnenen Initiativen werden sie deshalb weiterverfolgen und neue starten.


Eine ist der im August 2020 gegründete „Ausbildungsverbund Pflege“ für die Landkreise Berchtesgadener Land und Traunstein. Ihm gehören drei Pflegeschulen und rund 60 Einrichtungen aus 28 Trägerschaften mit zusammen 300 Ausbildungsplätzen an. Mit der neuen Koordinierungsstelle und dem kürzlich eingerichteten Verbundbeirat, mit Rupert Übelherr als Vorsitzenden, ist der Verbund auf einem guten Weg.


Weiteres Thema ist die Integration von ausländischen Pflegekräften. An den Kliniken Südostbayern beispielsweise wurden in 2021 knapp 40 Zuzügler tätig. Koordiniert über die Stabsstelle Inklusionsmanagement stehen ihnen auf den Stationen Kolleginnen und Kollegen als sogenannte Scouts bereit.


Die Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice GmbH (BGLW) plant zur Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen für 2022 Schülerexkursionen, Nachwuchstage und Messeauftritte. „Unser Ziel ist es, das Berchtesgadener Land als attraktiven Arbeits- und Lebensraum für medizinische und pflegerische Fachkräfte erlebbar zu machen“, so Nathalie Stangl von der BGLW. Dabei ist das Zusammenwirken mit verschiedenen Institutionen wie dem Ausbildungsverbund Pflege, dem Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin oder der Netzwerkstelle Hebammenversorgung relevant. Auch das Amt für Kinder, Jugend und Familien unterstützt durch dessen Zugang zu Jugendlichen im Berufsfindungsprozess über die Kommunale Jugendarbeit oder die Jugendsozialarbeit an Schulen.


Neben dem Fachkräftemangel sieht das Forum auch die psychische Gesundheit als wichtiges Thema. Aktuell beschäftigen sich die Akteure mit der Verbesserung der psychiatrischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen sowie der Versorgung von Menschen mit Demenz. Im Projekt „digiDEM“ erhebt die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg die Situation von Betroffenen und pflegenden Angehörigen und untersucht, wie sich Gedächtnisbeeinträchtigungen entwickeln. Die Alzheimergesellschaft Südostbayern unterstützt und koordiniert die Projektbeteiligung von Akteuren aus der Region. Im Projekt „Demenzfreundliche Apotheke“, sollen 2022 Apotheken für das Thema Demenz geschult werden und sich fortlaufend mit Akteuren, wie etwa der Alzheimergesellschaft oder dem Pflegestützpunkt vernetzen.


Synergien schafft auch die enge Verzahnung der Gesundheitsregionplus mit der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft im Landkreis. So hat im Oktober 2021 beispielsweise der erste Psychiatrie-Fachtag stattgefunden. Weiterhin ist ein Flyer mit regionalen Anlaufstellen zur psychischen Gesundheit in Bearbeitung. Das Projekt „Green Care“ der Biosphärenregion untersucht zudem das Zusammenspiel von Natur und psychischer Gesundheit.


Mit den Vereinsgutscheinen für Erstklasskinder und der geplanten Fortführung des Projektes „Fit & clever“ der Technischen Universität München werden Präventionsmaßnahmen im Kindes- und Jugendalter umgesetzt. Im Projekt „Verzahnung von Gesundheits- und Arbeitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“ setzen sich die Landeszentrale für Gesundheit in Bayern und das örtliche Jobcenter für die Gesundheitsförderung von Erwerbslosen ein. Für den Seniorenbereich wird das kürzlich gestartete Projekt „AOK-GeWinn“ der Hochschule Coburg mit dem Generationenbund, dem werk 34 und dem KONTAKT als regionale Projektpartner weiter umgesetzt.


Der Landkreis Berchtesgadener Land ist seit 2015 Gesundheitsregionplus. In diesem vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege geförderten Programm steht die Netzwerkarbeit von Akteuren im Gesundheitswesen im Mittelpunkt. Das Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus ist ein regionales Gremium aus Akteuren der Verwaltung, Politik, Gesundheitsversorgung, Wirtschaft sowie Akteuren von Wohlfahrts- und Sozialverbänden, Sozialversicherungen und regionalen Arbeitsgemeinschaften und Vereinen. Unter dem Vorsitz von Landrat Bernhard Kern trifft es sich, um die aktuellen Herausforderungen in den Handlungsfeldern „Gesundheitsversorgung“, „Gesundheitsförderung & Prävention“ und „Pflege“ und die künftige Ausrichtung der Aktivitäten im Netzwerk der Gesundheitsregionplus zu besprechen. Die vertiefte Bearbeitung findet in themenbezogenen Arbeits- und Projektgruppen statt. Organisiert und koordiniert wird das Netzwerk durch die Geschäftsstelle. Geschäftsstellenleiterin Lena Gruber stellt u. a. den Informationstransfer zwischen den Gremien und mit weiteren Netzwerken sicher und betreut die eingesetzten Arbeits- und Projektgruppen.