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Die Sprache als Mittel der Integration - Workshop zum ehrenamtlichen Deutschunterricht

Jugend, Familie & Soziales
03. März 2016

Groß war der Andrang zum ersten Workshop des Landratsamtes zum Thema „Ehrenamtlicher Deutschunterricht für Asylbewerber_innen“ am 13.02.2016 in der Akademie Berchtesgadener Land in Hammerau. In beiden Workshops waren insgesamt 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort, allesamt Helferinnen und Helfer, die ehrenamtlichen Deutschunterricht für Asylbewerberinnen und Asylbewerber anbieten.

Die Landessprache zu können ist eine der wichtigsten Säulen zur besseren und rascheren Integration: Land und Leute, Kultur, Gesellschaft, Traditionen und Lebensweisen können nur mit Sprachkenntnissen richtig vermittelt werden, zum Verständnis der Lebensweise und zu einer nahtlosen Eingliederung in das neue Leben beitragen. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer stellen somit eine tragende Säule im Integrationsprozess dar.  


Um die vielen Ehrenamtlichen in ihrer Arbeit hier zu unterstützen, sie noch besser zu koordinieren und ihnen eine Plattform zum Erfahrungsaustausch zu bieten, organisierten Sophie Jackl, Koordinatorin der Ehrenamtlichen im Bereich Asyl vom Landratsamt Berchtesgadener Land, Bettina Oestreich, Geschäftsführerin der Akademie Berchtesgadener Land von der Firma Aicher sowie Michael Kunz, Asylsozialberater der Caritas und pädagogischer Leiter des Lernzentrums in der Zollhäuslstraße, erstmals ein solches Treffen.


Die konkrete Zielsetzung des Workshops war, den Helferinnen und Helfern erstmals eine Plattform für den Erfahrungsaustausch zu bieten, eine erste Vernetzung zu schaffen, gemeinsam ihre Bedürfnisse und Wünsche herauszuarbeiten und ihnen ein Handwerkszeug für den Deutschunterricht für Asylbewerberinnen und Asylbewerber mitzugeben.  


Zunächst stellte Bettina Oestreich die Aktivitäten der Max Aicher Unternehmensgruppe im Bereich der Sprachausbildung und Integrationsarbeit vor:

  • Das Integrationsprojekt „(qualifizierter) Mittelschulabschluss“ für Asylbewerber_innen im ganzen Landkreis, das aus der „Bildungsregion BGL“ entstanden ist, um eine Integration der Asylbewerberinnen und Asylbewerber in unser Bildungs- und Wirtschaftssystem in Abstimmung mit der örtlichen Schule und Berufsschule zu ermöglichen.

  • Übernachtungs- und Sprachkonzept in Fridolfing:
    Am Beispiel Fridolfing berichtete Frau Oestreich über die Erfahrungen in der Unterrichtsorganisation und -führung und zeigt dazu viele Beispiele.


Der Vormittag war geprägt vom Austausch untereinander, Tipps wurden gegeben und die Diskussionen unter den Ehrenamtlichen waren äußerst angeregt. Man wünscht sich für den Landkreis einheitliche Lehrmaterialien, der Unterricht sollte systematisch angeboten werden und Informationen und Tipps zum effektiven Unterricht sollten regelmäßig in Treffen weiter gegeben werden. Anschließend diskutierten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer über deren Erfahrungen und Problemfelder. Offene Fragen und Erfolgsfaktoren im Unterricht wurden ausführlich besprochen und dokumentiert. Als große Herausforderung gilt es, das Durchhaltevermögen und die Disziplin zu fördern, adäquate Unterrichtsmaterialien zu erhalten sowie differenzierte Unterrichtsangebote zu schaffen.


Wünschenswert erschien einigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die regelmäßige Information für und Kommunikation mit den verantwortlichen Politikern.


Herr Kunz berichtete im Anschluss über die Thematik der Sprachkulturen, informierte über Methodik und Didaktik des Sprachunterrichts sowie die Herausforderungen im Unterricht anderer Kulturen. Er stellte das Thema Kommunikation und Emotion zur Diskussion, berichtete über seine umfangreichen Erfahrungen und gab allen Teilnehmern wertvolle Tipps. 


Der Schwerpunkt am Nachmittag lag im Thema der Alphabetisierung mit anschaulichen Materialien von Bettina Oestreich und der Gastreferentin Regina Ettwein vom Kontakt Freilassing. Regina Ettwein präsentierte das in Freilassing begonnene Projekt zum Thema Alphabetisierung gemeinsam mit der Montessori-Schule. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor des Alphabetisierungsunterrichtes ist die Kleingruppe, so Ettwein. 


Michael Kunz vermittelte im Anschluss an die Praxisbeispiele grundsätzliche Ansätze des Lernens über alle Sinne und empfahl allen Teilnehmern diese auch einzusetzen, damit der Lernerfolg gesteigert wird. Zusätzliche stellte er eine Vielfalt an Methoden für die Alphabetisierung vor und diskutierte mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Vor- und Nachteile.


Am Ende des Tages zeigte das Feedback der Ehrenamtlichen, dass alle zufrieden mit der Veranstaltung waren: Als wichtigsten Teil des Workshops nannten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung mit den „Gleichgesinnten“. Der Einblick in die Arbeit der anderen war lehrreich, die Vorträge waren praxisnah und vermittelten Informationen und Tipps, die jeder für sich in seinem Bereich nutzen kann.


Die große Nachfrage und aktive Teilnahme reflektieren den hohen Bedarf an unterstützenden Fortbildungen für Ehrenamtliche. Auf den Erkenntnissen dieser Auftaktveranstaltung aufbauend sind auch gemäß dem Wunsche der Ehrenamtlichen für die Zukunft weitere Workshops und Fortbildungen in kleineren Gruppen geplant.



Kontakt: 

Sophie Jackl 
Koordinatorin der Ehrenamtlichen im Bereich Asyl 
Landratsamt Berchtesgadener Land
Salzburger Straße 64
83435 Bad Reichenhall 

Telefon: +49 8651 773 431
E-Mail: sophie.jackl@lra-bgl.de
Internet: www.ehrenamt-asyl-bgl.de