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Der Kreisgartenfachberater informiert: Neue Pilzerkrankung an Apfelbäumen: „Marssonina coronaria“

Umwelt & Natur
17. August 2020

Die relativ neue Blattfleckenkrankheit Marssonina coronaria ist nun auch im Berchtesgadener Land angekommen: In zwei unterschiedlichen Gemeinden des Landkreises wurde sie laboranalytisch festgestellt. Der seit dem Jahr 2010 erstmals in Italien und Baden-Württemberg sowie 2014 in Bayern nachweisbare Erreger verursacht im Sommer frühzeitigen Blattfall und schwächt somit auf lange Sicht die Vitalität und Erträge der vorhandenen Apfelbäume.

Sepp Stein, Kreisfachberater für Gartenbau und Landschaftspflege im Berchtesgadener Land erläutert, wie man dem Erreger auf der Spur ist: „Marssonina coronaria ist ab dem Frühsommer und nach längeren Regenperioden, so wie dieses Jahr Ende Juni, erkennbar. Grau-schwarze Blattflecken, umgeben von einem braun-rotem Rand an der Oberseite der Blätter, weisen auf eine Infektion von Marssonina coronaria hin. In diesem Stadium“, so Sepp Stein „ist der Pilz auch mit dem weit verbreiteten Apfelschorf zu verwechseln. Später wachsen die Flecken zusammen oder verästeln zwischen den Blattadern. Dadurch werden die Blätter geschwächt, verfärben sich gelb, oft mit noch intakten grünen Flecken dazwischen, und fallen dann einige Tage später ab. In dieser Zeit ist der Pilz durch sein „buntes“ Auftreten am Laub am leichtesten zu erkennen, wobei jede Sorte leicht unterschiedliche Symptome zeigt.“


„Der Blattfall beginnt meist mittig im unteren Teil des Baumes und kann bei starken Befall im Frühherbst einen vollkommen blattfreien Baum verursachen. Durch den verfrühten Blattfall wird der Baum jedoch geschwächt und der Knospenansatz für das darauffolgende Jahr wird gehemmt. Bei sehr starkem Befall können in seltenen Fällen auch die Früchte schorf-ähnlichen Symptome aufweisen“, führt Sepp Stein weiter aus.


Der aus dem subtropischen Regionen Süd-Ost-Asien stammende Pilz entwickelt sich am besten bei nass-warmen Klima. Niederschlagsreichere und wärmere Sommer als Auswirkung des Klimawandels werden als ein Grund für die Ausbreitung in Europa genannt.


„Noch ist die Entwicklung im Jahresverlauf von Marssonina coronaria nicht vollständig geklärt“, so der Kreisfachberater. „Als einzige gesicherte Infek­tionsquelle wurde das Falllaub des Vor­jahres identifiziert. Dort finden sich im darauffolgenden Frühjahr etwa ab April erneut Sporen, die potenziell zu Infek­tionen führen. Um den Infektionsdruck zu senken und benachbarte Bäume vor einer Ansteckung zu bewahren, sollte das abgefallene Laub schnellstmöglich entfernt und entsorgt werden.“ Ebenso gilt das Auslichten durch fachgerechten Schnitt als sinnvolle Maßnahme, da so das Laub schneller abtrocknen kann. Zwar sind einige Sorten anfälliger als andere, resistente Sorten wurden bisher jedoch noch nicht gefunden bzw. gezüchtet.


„Falls Sie die beschriebenen Symptome an ihrem Apfelbaum erkennen oder Fragen zu Marssonina coronaria oder anderen Gartenthemen haben, kontaktieren Sie uns bitte“, bietet Sepp Stein an. Der Kreisfachberater für Gartenbau und Landschaftspflege im Berchtesgadener Land ist unter der Telefonnummer +49 8651 773 853 oder der E-Mail-Adresse josef.stein@lra-bgl.de erreichbar.