Das Energieaudit als Chance für das Unternehmen sehen

Das neue Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G), das im April dieses Jahres in Kraft getreten ist, trifft zahlreiche private und kommunale Unternehmen. Viele Betriebe, die nicht als kleines oder mittleres Unternehmen eingestuft sind, müssen demnach bis zum 5. Dezember 2015 ein Energieaudit durchführen.

Reinhard Otto von der IHK für München und Oberbayern erläuterte den Teilnehmern den gesetzlichen Hintergrund. Dabei spannte er den Bogen von der Umsetzung der zugrundeliegenden EU-Richtlinie ins nationale Recht bis hin zur stichprobenhaften Überprüfung der Energieaudits durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Wie ein Energieaudit in der Praxis durchzuführen ist, davon konnte Dr. Jürgen Steinmaßl von der gleichnamigen Managementberatung eingehend berichten. Er machte deutlich, dass ein Energieaudit nicht nur gesetzliche Pflicht, sondern vielmehr als Chance für das Unternehmen zu sehen ist. Mit zahlreichen Beispielen belegte er, wie in Unternehmen durch die Untersuchung der energetischen Situation, Maßnahmen identifiziert werden, die die Energiekosten deutlich reduzieren. „Als Unternehmer muss ich wissen, wo im Unternehmen wie viel Energie zu welchen Kosten eingesetzt wird“, verdeutlichte Dr. Steinmaßl. Entscheidend sei auch der Vergleich mit branchentypischen Kennwerten.

Oftmals rentieren sich Effizienzmaßnahmen, wie z. B. die Beleuchtungs­umstellung auf LED oder der Einsatz einer neuen Regelungstechnik in wenigen Jahren. Das Energieaudit deckt energetische Schwachstellen auf und gibt darüber hinaus Empfehlungen für konkrete Maßnahmen rund um Energieeinsparung und Effizienz, nicht selten mit jährlichen Renditen im zweistelligen Prozentbereich. Die Kosten für das Audit selbst werden dann zur Nebensache.

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