Auch 2025 beteiligte sich die einzelnen Akteure des Landkreises Berchtesgadener Land wieder mit zahlreichen Veranstaltungen und Angeboten, um das Bewusstsein für die Erkrankung zu schärfen und Betroffene sowie ihren Angehörigen wertvolle Hilfestellungen zu bieten. Hierbei unterstützt unter anderem auch die Arbeitsgemeinschaft Demenz des Netzwerkes Soziale Dienste die Seniorenbeauftragte des Landkreises Caroline Puhlmann.
Die Arbeitsgemeinschaft des Netzwerkes Soziale Dienste präsentierte während der bayerischen Demenzwoche von 18. bis 29. September zwei Kinofilme im Parkkino Bad Reichenhall. Die mit den Filmvorführungen verbundene Botschaft ist es, Menschen mit Demenz auch im Alltag in den Mittelpunkt der Gesellschaft zu rücken. Eine klare Botschaft sollten die Filme ausstrahlen: Auch Menschen mit Demenz wollen Teil der Gesellschaft sein und mögen es, in Aktivitäten mit eingebunden zu werden.
So wurden auch Demenzerkrankte selbst mit ihren Pflegenden in das Kino eingeladen. Mit dem Film „Miss Evelyn, die Badefee“ wurden am 22. September die Besucher der Tagespflegen und die Bewohner der Pflegeheime im Landkreis Berchtesgadener Land zu einem bunten Kinonachmittag im Parkkino in Bad Reichenhall empfangen. „Miss Evelyne, die Badefee“ ist ein deutscher Stummfilm aus dem Jahr 1929 unter der Regie von Norman Dix. Die reiche Amerikanerin Miss Evelyne Dollar reist mit ihrer Gesellschafterin Ruth Corvin nach Bad Reichenhall. Dort wird sie schnell zur Zielscheibe verschiedener Mitgiftjäger. Um diesen zu entkommen, täuscht sie eine Abreise vor und kehrt inkognito unter dem Namen Ingeborg Merk als angebliche englische Korrespondentin zurück. Durch den Stummfilm erinnerten sich die Teilnehmenden an die vergangene Zeit. Die Besucher tauschten sich hierzu untereinander aus und es wurde viel gelacht.
Der zweite Film am 29. September richtete sich an die pflegenden Angehörigen und die Experten. Sie sahen im Parkkino die vierteilige Dokumentationsreihe des ZDF „Unvergesslich – Unser Chor für Menschen mit Demenz“. Die ZDF-Reihe begleitet die Schauspielerinnen Annette Frier und Cordula Stratmann, die mit Sänger Max Mutzke einen Chor für Menschen mit Demenz gründen. Dargestellt wird die emotionale Reise des Chors für Menschen mit Demenz. „Der Kopf vergisst, das Herz nicht!“, war eine zentrale Aussage des Films, die auch wissenschaftlich von einer den Chor begleitenden Studie nachgewiesen wurde. Musizieren und Musik – so die Studie – haben einen positiven Einfluss auf das Gehirn der Demenzerkrankten.
Wie anregend und wohltuend das Singen für die Beteiligten ist, konnten alle Kinobesucher sowohl durch den Film als auch in der Einführung vor dem Film miterleben. Der Kinderchor Kunterbunt der privaten Musikschule in Freilassing stimmte vor der Veranstaltung die Teilnehmenden schon musikalisch auf den Film ein. Mit ihren Liedern erwärmten die Sänger und Sängerinnen die Herzen der Teilnehmenden, bewegten diese zum Mitsingen und Mitklatschen. Für die Filmpause hat die Tagespflege des Roten Kreuz gemeinsam mit dem Landratsamt Berchtesgadener Land für Getränke und einen kleinen Imbiss gesorgt.
Der Eintritt in beide Kinoveranstaltungen war für die Besucher durch eine Spende der AOK und der Sparkasse an die Alzheimergesellschaft kostenlos.