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Zum zweiten Mal wurde die Rotbuche durch die Dr.-Silvius-Wodarz-Stiftung zum Baum des Jahres erklärt.
Sie heißt Rotbuche, weil ihr Holz eine leicht rötliche Färbung aufweist. Nicht zu verwechseln ist sie mit der zu den Birkengewächsen zählenden Hain- oder Weißbuche, die ein weiß-gelbliches Holz hat oder gar mit der Blutbuche, welche dunkelrote Blätter hat und eine kultivierte Form der Rotbuche darstellt.
Die Rotbuche kommt ausschließlich in Europa vor. Ihr nördliches Verbreitungsgebiet reicht bis nach Südschweden und Südnorwegen. In Richtung Osten reicht ihre Grenze aufgrund der Trockenheit bis in den westlichen Teil Polens und zieht sich in den Süden bis nach Bulgarien. Im Westen bildet die kontinentale Atlantikküste die natürliche Grenze (mit Ausnahme von Südengland, wo sie auch vorkommt). Weiter südlich ist es der Buche zu warm und zu trocken. Dort kommt sie ausschließlich in höheren Berglagen vor und bildet dort oft die montane Waldgrenze.
In Deutschland ist sie die häufigste Laubbaumart. Sie kommt auf frischen bis trockneren Standorten und vom Flachland bis in die Berge vor. Mit sauren und nährstoffarmen Böden kommt sie gleichermaßen gut zurecht wie mit kalkreichen Standorten.
Durch den Menschen wurde die Buche lange Zeit durch gezielte Förderung von Fichten und Kiefern zurückgedrängt. Erst seit etwa drei Jahrzehnten nehmen die Buchen in Deutschlands Wäldern langsam wieder zu. Der Anteil an Buchen liegt bei etwa 16 Prozent.
Sie kann 45 Meter hoch und bis zu 350 Jahre alt werden. Die älteste Buche in Europa steht in Österreich im Nationalpark Kalkalpen und ist rund 550 Jahre alt. Der Stammdurchmesser kann bis zu 2 Meter betragen und die Krone kann bis zu 600 m² beschatten. Früchte trägt die Buche in einem Alter von 30 bis 200 Jahren.
Die zunehmende Trockenheit der vergangenen Jahre hat der Buche, wie auch vielen anderen Baumarten, geschadet. Nichtsdestotrotz ist sie eine jener Baumarten, die durchaus fähig ist mit Klimaveränderungen umzugehen. Auch die Verjüngung zeigt, dass sie anpassungsfähig ist. Eine Adaption an die Trockenheit ist z. B. eine Reduktion der Blattdichte im Kronenbereich, um die Gefahr eines zu hohen Wasserverlustes durch Verdunstung zu reduzieren. Zudem wird seit ca. 20 Jahren beobachtet, dass die Buche in sog. Mastjahren auffallend viele Bucheckern abwirft. Hohe Stickstoffeinträge sind vermutlich ebenfalls eine der Ursachen. Diese Mastjahre verbrauchen jedoch wertvolle Ressourcen. Zwei Drittel des Jahresgewinns an assimiliertem Zucker wird dann für die Bucheckernproduktion verbraucht, weshalb die Blätter oft (auch in den Jahren danach) viel kleiner ausfallen. Buchen, die hinsichtlich Dürre besonders gefährdet sind, stehen auf sonnenexponierten Süd- und Südwesthängen auf Böden, die wenig Wasser speichern können.
Im Vergleich zu anderen Waldbaumarten hat die Buche den Vorteil, dass sie durch ihre oft sehr große Laubkrone einen starken Schatten wirft. Unter dem dichten Kronendach der Buchen können sich außer Eiben, Stechpalmen und Weiß-Tannen keine der anderen Baumarten etablieren. Nur Buchenkeimlinge haben eine außergewöhnlich ausdauernde Schattentoleranz. Junge Buchen können über viele Jahre, bis Jahrzehnte im Schatten überdauern. Sobald durch einen abgestorbenen oder weggebrochenen Baum ausreichend Licht durchs Kronendach fällt, fängt der junge Baum an zu wachsen. Die Buche wird vermutlich aufgrund dieser Schattenstrategie auf mindestens zwei Dritteln der Waldfläche zur dominierenden Baumart werden.
In der europäischen FFH-Richtlinie wurden mehrere Lebensraumtypen unter Schutz gestellt, welche den Buchenwald enthalten. Darunter zählen z. B. der Hainsimsen-Buchenwald, der atlantische, saure Buchenwald mit Unterholz aus Stechpalme und gelegentlich Eibe, der Waldmeister-Buchenwald oder der mitteleuropäische Orchideen-Kalk-Buchenwald.
In Bergregionen, wo häufig keine Getreidearten angebaut werden konnten, die ausreichend Stroh für die Stallhaltung lieferten, nutzte man im Herbst das Laub der Bäume als Einstreu. Die Wälder wurden dabei regelmäßig „leergefegt“ und Buchenlaub kam sogar in den Handel. Nur wenige Landwirte / Landwirtinnen nutzen heute noch diese Form der Einstreu, weshalb diese traditionell genutzten Tratten (so nennt man sie im innerem Landkreis BGL) selten geworden sind und zunehmend zuwachsen. Heute weiß man, dass diese „Tratten“ eine hohe Artenvielfalt aufweisen. Im Naturschutz versucht man deswegen diese Lebensräume wieder zu „reaktivieren“ und in die Pflege aufzunehmen.
Neben zahlreichen holzbewohnenden Käferarten wie der seltene Alpenbock (Rosalia alpina), bauen viele Spechtarten ihre Nisthöhlen in Rotbuchen. In Mitteleuropa sind dies vor allen Buntspecht, Grauspecht und Schwarzspecht.
Kreisgartenfachberater