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Unkompliziert mit Asylsuchenden umgehen

Jugend, Familie & Soziales
29. Januar 2015

Asylhelferkreis lebt in Laufen Gemeinsinn und Dialog auf Augenhöhe

Laufen – Freundlich, entspannt und mit viel Engagement auf beiden Seiten kann der Umgang mit Asylwerbern verbunden sein. Während allerlei Aufmärsche das Land zum Diskutieren bringen, handeln Menschen in unserem Landkreis in verschiedenen Projekten und Arbeitskreisen oder ganz privat bereits ganz pragmatisch. In Laufen ist es der Asylhelferkreis, der offen auf Menschen zugeht, die Zuflucht suchen, und sie unterstützt. Deutsch lernen, den richtigen Arzt aufsuchen oder auch nur die passende Tonne für den Müll finden - die Herausforderungen, einen völlig neuen Alltag zu meistern, sind vielfältig. Über solche Hürden hinweghelfen, wollen die Mitglieder des Laufner Helferkreises. Selbst ein wenig von seinem Wissen abgeben und dafür neue Sichtweisen entwickeln, macht den Freiwilligen Spaß.


„Über den Tellerrand“ heißt das neueste Projekt des Laufner Helferkreis. Asylwerbende Familien kochen an einem Sonntagmittag im Pfarrheim, beim gemeinsamen Essen gibt es passende Musik, das Herkunftsland wird mit seinen Schönheiten und Problemen ein wenig vorgestellt und die Kinder laden zu Spielen ein, die sie in ihrer Heimat gerne mochten. Das erste Mal wird am achten Februar gekocht und ab dann in loser Folge etwa alle zwei Monate.


Unkompliziert will der Helferkreis sein Projekt wachsen lassen. Es fing ganz einfach an. Barbara Paiva wohnt in Laufen. Im Sommer spielten ihre Kinder draußen und als eine neue Familie in die Nachbarschaft kam, war es klar, dass man ins Gespräch kam. Die Familie kam aus Eritrea und hatte um Asyl angesucht. Bei Fragen zum Alltag in Deutschland wurde ganz selbstverständlich weitergeholfen. Da das Interesse Deutsch zu lernen groß war, kümmerte sich Barbara Paiva auch da. Als im November eine weitere Asylwerberfamilie nach Laufen kam, wurde gleich bei ihr angefragt. Klar sagte sie zu und band gleich eine ganze Reihe anderer mit ein. Der Asylhelferkreis wurde gegründet. Wenn neue Asylwerberfamilien nach Laufen kommen, wird der Kreis informiert. Um nicht nur im Bekanntenkreis nachhaken zu müssen, ob jemand ein wenig zur Seite stehen und beim Helferkreis mitmachen will, hat man den Kontakt zur Freiwilligenagentur Berchtesgadener Land aufgenommen. Dort werden Freiwillige vermittelt, aber auch Erfahrungen von anderen Orten weitergegeben und so manches Rechtliche im Hintergrund geklärt.


Vor Ort in Laufen ist das Herzstück der Unterstützung aktuell der Deutschkurs, den Silke Stienitzka koordiniert. Jeden Werktag von 10 bis 11 Uhr treffen sich Asylwerber und Freiwillige im Pfarrzentrum. Je nachdem wie gut die Asylwerbenden Deutsch können, werden sie unterstützt. Während Karim Ghafoori lernt, wie Uhrzeiten auf Deutsch richtig gesagt werden, übt die nigerianische Familie am Nebentisch, wie man sich vorstellt und auf die Frage: „Wie gefällt es Ihnen in Laufen?“, antworten kann. Konzentriert wird hier gelernt und man merkt allen Beteiligten an, dass sie Freude an der Sache haben.


Der Helferkreis, den Barbara Paiva nun gemeinsam mit Anita Zimmermann koordiniert, freut sich auch schon auf die Filmreihe, die ab April im Pfarrheim starten wird. In loser Folge werden dann Filme gezeigt, die die Asylwerbenden aussuchen. Es werden Filme sein, die aus ihrem Heimatland kommen oder von ihm erzählen. Von der Komödie bis zur Dokumentationen ist alles möglich, dass die Asylwerbenden gerne weitergeben möchten.


Bis dahin hat der rührige Helferkreis aber noch einiges vor. Monika Schleypen sorgt für die Unterstützung der Familien rund um das Thema Schule, hilft bei der Anmeldung und erklärt das Schulsystem. Auch bei praktischen Fragen rund um das Bankensystem oder der Frage, was es mit gelben Säcken, blauen und schwarzen Tonnen auf sich hat, stehen die Freiwilligen gerne zur Seite. Spielenachmittage für die Kinder oder gemeinsame Bastelnachmittage gemeinsam mit Laufner Familien stehen noch auf dem Programm.


Auch wenn alle gerne mit dabei sind, werden weitere Freiwillige gesucht. Jemand der sich im Gesundheitsbereich gut auskennt und hin und wieder Familien begleitet, wäre eine große Hilfe. Auch beim Versuch Arbeit zu finden, wird noch Unterstützung gebraucht. Um die Genehmigungen kümmert sich Barbara Paiva gemeinsam mit Landratsamt, Caritas und Freiwilligenagentur. Allerdings braucht es neben Lebenslauf und Bewerbungsschreiben auch die Informationen, wie ein Bewerbungsgespräch in Deutschland aussieht oder auch die Information in welchen Betrieben, die Qualifikationen der Asylwerber gefragt sind.


Viel hat sich in den letzten drei Monaten in Laufen entwickelt. Freundlich, offen und auf Augenhöhe begegnen sich Einheimische und Asylwerbende. So ist es nicht verwunderlich, wenn die Asylwerbenden mittlerweile auch anbieten, ihr frisch erworbenes Wissen an neue Asylwerber weiterzugeben – verstehen sie doch nur zu gut, wie sehr manche deutsche Selbstverständlichkeit im ersten Augenblick für Verwirrung sorgen kann.


Interessierte,  die im Laufner Asylhelferkreis oder bei Asylprojekten andernorts im Landkreis mitmachen wollen, können sich unter der Telefonnummer + 49 151 11094571 an die Freiwilligenagentur BGL wenden.


Die Freiwilligenagentur Berchtesgadener Land ist eine Einrichtung des Landratsamtes Berchtesgadener Land. Mit der Umsetzung wurde der gemeinnützige Jugendhilfeträger Startklar beauftragt. Informationen zur Freiwilligenagentur BGL gibt es bei Karin Niedermeyer (nördlicher und mittlerer Landkreis): niedermeyer@startklar-jugendhilfe.de oder Elisabeth Homberg (südlicher Landkreis): homberg@startklar-jugendhilfe.de.

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Frau Müller