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Toleranz, Verständnis und Freundschaft

Jugend, Familie & Soziales
23. Dezember 2014

Bildungspaten leben Werte einer offenen, demokratischen Gesellschaft

Lesen, Schreiben und sich gut ausdrücken können, ist in unserer Gesellschaft wichtig. Entsprechend ist das Recht auf Bildung eines der zentralen Menschenrechte. Jedes Kind soll zur Schule gehen können. Egal in welchem Land das Kind lebt, egal ob es in dem Land geboren ist oder ein Flüchtling, ob es nach geltenden Normen als behindert gilt oder nicht. Schließlich braucht eine Gemeinschaft Menschen, die fähig sind zu überlegen und entscheiden: Was ist wichtig für mich? Wie will ich leben? Bausteine für so eine Gesellschaft setzen engagierte Freiwillige der Freiwilligenagentur Berchtesgadener Land, die mit Kindern Zugänge zur Bildung suchen: sei es beim Deutsch lernen mit Flüchtlingskindern an der Grundschule in Ainring oder sei es beim Lesen üben mit Computerunterstützung an der Montessori-Schule in Freilassing.


Einen Stapel bunter Karten hat Marianne Mädler mit dabei, wenn sie sich mit Kindern aus Afghanistan zusammensetzt. Gespannt sind die Kinder, welche neuen Redewendungen sie gemeinsam mit der Freiwilligen erarbeiten. In ihrem Heimatland haben sie persisch gelernt. Deutschland und die Sprache sind noch nicht sehr vertraut für sie. Da helfen die Bilder auf den Karten, um so manchem auf die Spur zu kommen. Zwar sind die Lehrerinnen kreativ, wenn es darum geht den Stoff für alle Kinder aufzubereiten, aber Unterstützung tut Not. Die Buntheit der Sprachen, Kulturen und Religionen wird an der Schule geschätzt und als wertvoll geachtet. Die Unterstützung allen Kindern eine gemeinsame Sprache zu vermitteln ebenfalls, denn schließlich will man jedem Kind uneingeschränkten Zugang zur Bildung ermöglichen.


160 Staaten der Welt haben sich zum Recht auf Bildung bekannt. Allerdings ist es von der Willensbekundung bis zur Umsetzung oft ein weiter Weg. Auch in Deutschland ist der Zugang zu Bildung nicht für alle gleich. Der UN-Sonderberichterstatter Vernor Munoz etwa kritisierte vor wenigen Jahren das deutsche Schulsystem als selektiv, da es bestimmt Gruppen benachteilige und damit de facto zu Diskriminierung führe. Aktuell werden die Zugänge für Flüchtlingskinder, wie etwa an der Grundschule Ainring verbessert. Auch für Kinder mit Behinderung soll sich unter dem Stichwort „Inklusion“ vieles verändern. Allerdings ist der Anspruch, dass sich Schule an die vielfältigen individuellen Lernbedürfnisse der Schülerinnen und Schüler anpassen müsse und nicht die Kinder an das Schulsystem, noch keine gängige Praxis. Veränderungen in der Aus- und Weiterbildung der Lehrenden, andere Ausstattung an Schulen, veränderte Lehrpläne und auch viel Umdenken in den Bildungseinrichtungen, Familien und Betrieben ist noch notwendig.


Den Anspruch sich unmittelbar am Kind zu orientieren und konsequent die Bedürfnisse des Kindes zu berücksichtigen, haben Montessori-Schulen seit mehr als hundert Jahren. In Freilassing an der Montessori-Schule wird dies bei der Leseförderung seit kurzem auch mit Computerunterstützung erprobt. Allerdings sollen hier die Kinder nicht alleine vor dem Bildschirm gelassen werden. Mit dem mehrfach ausgezeichneten Programm Lesikus sollen auch Kinder mit Leseschwäche und Legasthenie Schritt für Schritt gute Lesekompetenz erreichen. Mit dem einfach anzuwenden Programm können sich die Kinder die Welt der Buchstaben erobern. Allerdings brauchen sie dazu kompetente Lesende, die sie unterstützen. Die Schule alleine schafft das kaum. Für etwa ein bis zwei Stunden an einem Nachmittag pro Woche werden daher noch Freiwillige gesucht. Besondere Sprach- oder Computerkenntnisse sind nicht notwendig. Die Lesepaten, die bereits mit dabei sind, versichern, dass Geduld und die Freude am Umgang mit Kindern die zentralen Kompetenzen sind, die man braucht.


Unabhängig ob Freiwillige in Mitterfelden, Freilassing oder an einer der anderen Schulen im Landkreis engagiert sind, arbeiten alle daran mit, dass die Kinder ihre Persönlichkeit entfalten können und erfahren: Verständnis, Toleranz und Freundschaft sind tragende Säulen guter Bildung und einer friedlichen Gesellschaft. Bei Interesse hier selbst etwas beizutragen, unterstützt die Freiwilligenagentur Berchtesgadener Land.


Sie ist eine Einrichtung des Landratsamtes Berchtesgadener Land. Mit der Umsetzung wurde der gemeinnützige Jugendhilfeträger Startklar beauftragt. Informationen zu Bildungspaten gibt es bei Christine Schwaiger entweder telefonisch unter +49 8654 585175 oder per E-Mail unter schwaiger@startklar-jugendhilfe.de.   

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Frau Müller