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Cafe Lingua - ein Begegnungsraum der Kulturen

Jugend, Familie & Soziales
07. Oktober 2015

In guter Atmosphäre gemeinsam etwas zu entwickeln ist Triebfeder für das Freiwilligencafé

„Durchs Reden kommen die Leute zusammen“, heißt ein Sprichwort bei uns in der Gegend. Was tun, wenn die gemeinsame Sprache fehlt und die Erfahrungswelten ganz verschiedene sind? Auf alle Fälle nicht resignieren, sondern mit kleinen Schritten gemeinsam eine Verständnisebene finden, ist die Idee, die man in Freilassing hat. Das Café Lingua ist ein neues Projekt, das von Freiwilligenagentur Berchtesgadener Land und Mehrgenerationenhaus in enger Verknüpfung mit der Stadt Freilassing und dem Netzwerk für die Arbeit mit Flüchtlingen und Migranten getragen wird. Jeden Freitagnachmittag können sich hier Einheimische, Zugroaste und Flüchtlinge, die länger hier vor Ort bleiben, treffen und sich einander annähern, sprachlich, aber auch durch gemeinsames Tun. Beim ersten Kaffeetreff etwa durch Brot backen und Uno spielen.


Ablenkung fehlt den Flüchtlingen in der ersten Zeit am meisten. Zunächst dürfen sie nicht arbeiten. Freunde und Verwandte sind oft umgekommen, in den Kriegswirren verloren oder an andere Orte verschlagen. Einen Platz zu haben, an den man kommen kann, sich ablenken und nach und nach Normalität entwickeln kann, ist da wichtig. Regina Ettwein kam mit der Idee, ein Sprachcafé zu machen, in die Sprechstunde der Freiwilligenagentur Berchtesgadener Land. Von Anfang an war ihr klar, keinen Sprachunterricht anbieten zu wollen, der hat an anderer Stelle zu erfolgen. Das Ziel ist vielmehr einen Ort zu schaffen, an dem sich Menschen verschiedener Kulturen begegnen können, sich wohlfühlen und miteinander verständigen.


Ein Experiment ist es, bei dem alle Neulinge sind und erst gemeinsam etwas entwickeln müssen. Bei der Eröffnung des Café Lingua zeigt sich, dass breites Interesse da ist. Trainerin Doreen Schäfer, die sich bereit erklärt hat, hier nach und nach die Grundlagen der Gastronomie zu vermitteln und beim ersten Treffen moderiert, hören Männer und Frauen aus den verschiedensten Bereichen zu. Der Lehrer, der in seiner Studienzeit durch den Iran und Indien reiste, ist ebenso in der Runde wie die Fotografin, die bereits als Sprachpatin für jemanden aus Afghanistan tätig ist oder die junge Mutter, die sich gut vorstellen kann, mit Familien, die hier gestrandet sind, in Kontakt zu kommen.


Der Duft von frischem Fladenbrot steigt der Runde in die Nasen, ein paar Freiwillige aus Afghanistan und Bayern backen bereits für die ganze Runde. Gemeinsam etwas zu tun, soll wichtiger Baustein im Café sein. Jeden Freitag wird es ein Thema geben. Der Ideenpool dafür füllt sich durch die Beiträge der Freiwilligen, die nach und nach zu Sprachpaten werden wollen. Sie überlegen sich, was von unserer Kultur, Sprache und Tradition vermittelt werden soll. Allerdings ist das Projekt nicht als Einbahnstraße gedacht. Die Bereitschaft, auch mal Lerner zu sein, wünscht sich Ideengeberin Regina Ettwein.


Wissendes Nicken kommt aus der Runde, als es heißt: „Unsere Sprache unterscheidet sich wesentlich von denen unserer Flüchtlinge. Stellt Euch vor, ihr müsstet arabische Floskeln lernen. Wie oft müsste man es Euch sagen, bis es hängen bleibt?“ In guter Atmosphäre geht dieses Sprechen, durch das man sprechen lernt, am besten.


Ganz klar ist für dieses Freiwilligenprojekt, dass es keine Jobberatung oder Vermittlung ist und hier keine Aufarbeitung von Traumata erfolgen kann oder soll. Da ist professionelle Hilfe notwendig. Die passenden Anlaufstellen können über die verschiedenen Organisationen vermittelt werden, die hinter dem Projekt stehen. Auf breiter Basis ist das Netzwerk für die Arbeit mit Flüchtlingen und Migration in Freilassing aufgestellt und mit dem KONTAKT als Heimat für das Café Lingua sind sowohl die Stadt als auch Mehrgenerationenhaus und Freiwilligenagentur Berchtesgadener Land starke Partner.


Die Flüchtlinge, die länger vor Ort bleiben, erfahren durch Flyer, die in allen Sprachkursen verteilt werden, vom Café Lingua. Eingeladen sind aber alle Menschen in der Region, die auf ungezwungene Begegnung mit Menschen verschiedener Kulturen Lust haben.


Jeden Freitagnachmittag von 15 bis 17 Uhr öffnet das Café Lingua in den Räumen des Jugendtreffs im KONTAKT, Obere Feldstraße 6 in Freilassing seine Pforten.


Informationen zum Café Lingua oder der Freiwilligenagentur BGL allgemein gibt es bei Karin Niedermeyer unter niedermeyer@startklar-jugendhilfe.de.

 

Die Freiwilligenagentur Berchtesgadener Land ist eine Einrichtung des Landratsamtes Berchtesgadener Land. Mit der Umsetzung wurde der gemeinnützige Jugendhilfeträger Startklar beauftragt.

Kontakt

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Frau Müller