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Das Landratsamt Berchtesgadener Land bittet für alle persönlichen Erledigungen im Amt um vorherige Terminvereinbarung. Dadurch werden Wartezeiten sowie unnötige Fahrten vermieden. Zudem kann sichergestellt werden, dass die richtigen Ansprechpartner Zeit für Sie haben.


Termine können direkt mit dem zuständigen Sachbearbeiter oder per Telefon unter +49 8651 773 0 vereinbart werden.


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Handlungsfeld Gesundheitsförderung & Prävention

Im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“ geht es darum, bestehende Angebote zu erfassen, zukunftsgerichtete Angebote zu entwickeln sowie eine entsprechende Vernetzung zu ermöglichen. Dabei sollen die Transparenz und Wahrnehmung bestehender Angebote gesteigert und bedarfsorientierte Angebote in den Lebenswelten der Bürgerinnen und Bürger entwickelt werden. Hierbei spielen die übergreifenden Themen gesundheitliche Chancengleichheit, Stärkung von Gesundheitsressourcen als auch der Lebenswelt-Ansatz mit Verhaltens- und Verhältnisorientierung und Partizipation eine Rolle.

 

Die vorrangigen Themen und Ziele im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“ sind:

  • Bewegungsförderung von Jung und Alt
  • Gesunde Ernährung mit Genuss
  • Sensibilisierung für bestimmte Gesundheitsthemen


Zur Bearbeitung haben sich Unterarbeitsgruppen zu den Zielgruppen „Kinder, Jugendliche und Familien“ und „Erwachsene und Senioren“ gebildet, die sich mit Themen zum Gesunden Aufwachsen und Gesunden Älterwerden beschäftigen. In den Arbeitsgruppen entstehen Ideen, die in die praktische Arbeit der einzelnen Akteure einfließen können. Zahlreiche Gruppierungen in den Kommunen, die oftmals von bürgerschaftlichen Engagement getragen werden, setzen sich für ein gesundes Umfeld der Bevölkerung im Berchtesgadener Land ein.


Es werden Projekte auf den Weg gebracht und Veranstaltungen organisiert, die die Bevölkerung für spezielle Gesundheitsthemen sensibilisieren soll.


Im Folgenden werden Maßnahmen vorgestellt, die zur Zielerreichung beitragen sollen:

AOK-GeWinn

AOK-GeWinn ist ein von der Hochschule Coburg entwickeltes Programm, das sich an Menschen ab 60 Jahren richtet mit dem Ziel, die Gesundheitskompetenz und die Lebensqualität älterer Menschen in der Kommune zu stärken.


In Kooperation mit dem WERK 34 in Berchtesgaden, dem KONTAKT in Freilassing und dem Generationenbund in Bad Reichenhall gingen im Landkreis Berchtesgadener Land im September 2021 drei „AOK-GeWinn-Gruppen“ an den Start.


In zweiwöchentlich stattfindenden Treffen tauschten sich die Gruppen über gesundheitsbezogene alltagsnahe Themen aus. Organisiert und moderiert wurden die Treffen von jeweils zwei Gruppenleitenden, welche vor Programmstart eine Schulung erhalten haben und durchgehend von der Hochschule Coburg betreut wurden. Die einzelnen Gruppentreffen zielten darauf ab, sich neues Wissen anzueignen, auszuprobieren und mithilfe der Erfahrungen und Anregungen aus der Gruppe in die Tat umzusetzen. Dabei fanden neben klassischen Gesundheitsthemen wie Ernährung, Bewegung und Entspannung beispielsweise auch Gruppentreffen unter der Überschrift „Mitwirken“, „digitale Medien“ oder „positive Haltung“ statt. Auch die Eigeninitiative der Teilnehmenden war gefragt. So organisierten die Gruppen beispielsweise eine Nachtwächterführung in Berchtesgaden oder einen Ausflug ins Ainringer Moos.

Barrierefreiheit & Gesundheit: Bewegungsförderung im Fokus

Mit einer Befragung der Gemeinden im Landkreis im Jahr 2017 wurde das Thema Barrierefreiheit aufgegriffen. Sowohl bei Neu- und Umbaumaßnahmen als auch im Öffentlichen Personennahverkehr wird dem Thema eine hohe Bedeutung zugemessen.


Von der Behindertenbeauftragten im Landkreis werden regelmäßig Begehungen mit Hinblick auf die Barrierefreiheit durchgeführt und die Ergebnisse auf der Plattform „EUREGIO barrierefrei“ veröffentlicht.


Um das Thema Barrierefreiheit mit dem Thema Bewegungsförderung im Alter zu verbinden, haben sich Akteure aus der damaligen Arbeitsgruppe „Gesund älter werden“ mit der Angebotsentwicklung von Spaziergangsgruppen auseinandergesetzt.


In der Gemeinde Bayerisch Gmain beispielsweise wurde hierzu ein Angebot durch Organisation der Seniorenbeauftragten geschaffen. Eine Ausweitung durch Multiplikatoren in weiteren Gemeinden wird angestrebt.


Interessierte, die sich gerne als ehrenamtliche Spaziergangsbegleiter engagieren möchten und sich vorstellen können, eine Spaziergangsgruppe aufzubauen, können sich in der Freiwilligenagentur melden.

Green Care - Natur & psychische Gesundheit

Im Rahmen des Projekts „Green Care – Natur und psychische Gesundheit“, das gemeinsam vom Biosphärenreservat Rhön, bayerischer Teil, sowie der Biosphärenregion Berchtesgadener Land umgesetzt wird, wurde untersucht, inwiefern angeleitete Aufenthalte in der Natur Menschen, die an Depressionen erkrankt sind, helfen und diejenigen, die präventiv etwas gegen Burnout und Stresserkrankungen tun möchten, unterstützen können.


Hierfür wurden seit November 2018 spezielle Achtsamkeits- und Entspannungsübungen in der Natur entwickelt, die über drei Jahre mit Gruppen erprobt und angewandt wurden. In den vierstündigen Sitzungen, die mit jeder Gruppe über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen abgehalten wurden, wurde die Wirkung der Übungen wissenschaftlich evaluiert, um Empfehlungen darüber geben zu können, wie sich diese zukünftig sinnvoll im Gesundheitsbereich einsetzen lassen. Eine weitere Fragestellung bezieht sich darauf, inwiefern diese Übungen naturschützende Handlungsbereitschaften erhöhen. Das interdisziplinäre Projekt wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz zu gleichen Teilen mit insgesamt 810.000 Euro finanziert.


Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung zeigen u. a., dass als wohltuend empfundene Gefühle durch die Übungen in der Natur verstärkt wurden, während als belastend empfundene Gefühle durch die Angebote abgeschwächt werden konnten. Dadurch können sowohl Patientinnen und Patienten mit Depressionen aus Rehakliniken als auch gesunde Menschen aus der Allgemeinbevölkerung im präventiven Bereich von achtsamkeits- und entspannungsbasierten Angeboten in der Natur profitieren. Auch drei Monate nach den Gruppenangeboten war diese Wirkung noch messbar, was darauf hindeutet, dass die Übungen von den Teilnehmenden im Alltag integriert werden konnten und positiv sowie nachhaltig wirken.


Bis zum offiziellen Projektende September 2023 wird eine Infobroschüre mit Hintergründen für die Allgemeinbevölkerung erstellt, in der eine Auswahl der Übungen für die praktische Anwendung im Alltag enthalten ist.

Interdisziplinäre Fachtage

Zur Vernetzung der regionalen Akteure werden themenspezifische Fachtage organisiert.


Ein Format ist der Psychiatrie-Fachtag im Landkreis Berchtesgadener Land, der erstmals 2021 stattfand. Organisiert wird dieser von der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft und der Gesundheitsregionplus. Er stellt eine Möglichkeit zum fachlichen Austausch von den Akteuren, die im Bereich psychische Gesundheit tätig sind, dar.

Lernen braucht Bewegung – fit & clever in der Schule

Von 2016 - 2020 wurde von der Technischen Universität München das von der Berchtesgadener Landesstiftung geförderte Projekt „Lernen braucht Bewegung – fit & clever in der Schule“ in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Berchtesgadener Land durchgeführt.


An den insgesamt 24 teilnehmenden Schulen wurden von einem Praktikantenteam aus Studenten der Sport- und Gesundheitswissenschaften der TU München vor Ort im Rahmen des Sportunterrichts in diversen Übungen die gesundheitsbezogene Fitness und weitere Parameter von Schülerinnen und Schülern erhoben.


Der Projekttitel konnte wissenschaftlich bestätigt werden: Es gibt einen positiven Zusammenhang zwischen Fitness und Konzentrationsleistung, d. h. sportlich fittere Kinder können sich besser konzentrieren.


Innerhalb der Projektlaufzeit haben bis zu 3.000 Schülerinnen und Schüler aus bis zu 188 Klassen teilgenommen.

Schwerpunktthemen des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege

Mit der Wahl von Präventionsschwerpunkten lenkt das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege die öffentliche Aufmerksamkeit auf dringliche Themen der Prävention.


Akteure der Gesundheitsregionplus beteiligen sich an den Schwerpunktthemen mit diversen Aktionen vor Ort:

  • 2016-2017 Psychische Gesundheit
    Zur Zielgruppe Kinder wurde im Landkreis Berchtesgadener Land 2017 die Ausstellung „Kindersprechstunde“, die über die Situation von Kindern psychisch kranker Eltern informiert, mit einem Themenabend verknüpft, bei dem in Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren gesundheitliche Ressourcen, das Entstehen psychischer Störungen und Behandlungsmethoden thematisiert wurde.

    Bei der Zielgruppe Erwachsene war das Krankheitsbild Depression im Mittelpunkt. Durch die StMGP-Kampagne „Bitte stör mich – Aktiv gegen Depression“ sollte dem Thema mehr Aufmerksamkeit und Achtsamkeit gegenüber gebracht werden. Im Landkreis Berchtesgadener Land wurde 2017 eine Themenwoche in Kooperation mit verschiedenen Akteuren der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft durchgeführt.
     
  • 2017-2018 Seniorengesundheit
    Die StMGP-Kampagne „Mein Freiraum. Meine Gesundheit. In jedem Alter“ wurde im Landkreis Berchtesgadener Land mit einem Senioren-Kreuzworträtsel aufgegriffen. Im Rätsel wurden sowohl interessante gesundheitliche als auch landkreisspezifische Themen für Senioren aufgegriffen.
     
  • 2019: Sexuell übertragbare Krankheiten
    Zu diesem Thema wurde von der Präventionsstelle des Gesundheitsamtes die Ausstellung „Only human – Leben. Lieben. Mensch sein.“ für Schulklassen organisiert sowie das Material zur StMGP-Kampagne „STI auf Tour“ über die Kommunale Jugendarbeit verteilt.
     
  • 2022: Herzinfarktprävention
    Über die StMGP-Kampagne „Hand aufs Herz“ informierten regionale Akteure – darunter das Gesundheitsamt, die AOK Bad Reichenhall, das BRK Berchtesgadener Land sowie der TSV Freilassing – am Kinder- und Familientag 2022 in Freilassing.
     
  • 2023: Gesundheitliche Folgen von Einsamkeit
    Der 2. Psychiatrie-Fachtag im Landkreis fand unter der Überschrift „Einsame Wege. Gemeinsame Auswege.“ statt und widmete sich im Speziellen dem Thema Suizidprävention.

    Eine weitere Veranstaltung zur StMGP-Kampagne „Licht an: Damit Einsamkeit nicht krank macht.“ befindet sich aktuell in der Planung.

    Ein „Ratsch-Bankerl“ wurde von der Caritas Berchtesgadener Land vor dem Café der Begegnung in Bad Reichenhall installiert.

teamw()rk für Gesundheit und Arbeit

Das Projekt “teamw()rk für Gesundheit und Arbeit“ (Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung) hat zum Ziel, erwerbslose Menschen nachhaltig mit Prävention­angeboten zu erreichen und damit auch ihre Chancen auf den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu erhöhen.


Anhaltende Arbeitslosigkeit ist nachweislich ein gesundheitlicher Risikofaktor. Gesundheitliche Einschränkungen wiederum erschweren die berufliche Eingliederung. Diesen negativen Kreislauf wollen die Krankenkassen, die Arbeitsagenturen und die Jobcenter in Zusammenarbeit mit kommunalen Trägerinnen und Trägern mit diesem bundesweit initiierten Projekt durchbrechen.


Der Landkreis Berchtesgadener Land mit dem Jobcenter ist ein von 13 bayerischen Modell-Standorten, der bei der Vorhabenplanung von der Landeszentrale für Gesundheit in Bayern begleitet wird.

Untersuchung der Schwimmfähigkeit von Kindern im Landkreis

Die Anzahl von Ertrinkungsunfällen in Bayern im Vergleich zu anderen Bundesländern ist sehr hoch ist und Erhebungen auf Bundesebene zeigen, dass etwa ein Drittel der fünf- bis sechs-Jährigen noch nicht sicher schwimmen können.


Um Daten für den Landkreis Berchtesgadener Land zu erheben, wurde ein Fragebogen für eine Querschnittserhebung im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung 2018/19 entwickelt.


Ziel war es, die Schwimmerquote unter den Einschulungskindern zu erfassen und zu versuchen, Ursachen für fehlende Basiskompetenzen des Schwimmens aufzuzeigen.


Die Erkenntnisse wurden in einer Besprechung der Leiterinnen der Kindertageseinrichtungen vorgestellt.


Das Poster mit den Ergebnissen ist hier abrufbar und wurde beim ÖGD-Kongress 2019 vom Wissenschaftskomitee mit dem „1. Posterpreis“ prämiert.

Vereinsgutscheine für Erstklasskinder

Innerhalb des Projektes „Fit & clever in der Schule“ wurden von der TU München Daten zur gesundheitlichen Fitness von Schülerinnen und Schülern im Landkreis ermittelt.


Dabei hat sich gezeigt, dass Schülerinnen und Schüler, die in einem Sportverein aktiv sind, auch besser hinsichtlich der Fitnesswerte abschneiden. Weiterhin zeigt sich aus den aktuellen Daten der KiGGS-Studie (Kindergesundheit in Deutschland), dass Kinder und Jugendliche aus Familien mit niedrigem sozialem Status weniger häufig in Sportvereinen aktiv sind als Kinder aus Familien mit mittlerem bzw. hohem sozialen Status.


Mit dem Projekt „Vereinsgutscheine für Erstklasskinder“ sollen noch mehr Kinder für den Vereinssport begeistert und somit ein Beitrag zu einem gesunden Aufwachsen im Landkreis geleistet werden. Die Vereinsgutscheine werden seit 2019 über die Grundschulen verteilt.

Verrückt? Na und!

„Verrückt? Na und! Seelisch fit in der Schule“ ist ein Präventionsprogramm für Schulen zur Förderung der psychischen Gesundheitskompetenz von Kindern, Jugendlichen und Lehrkräften. Gesundheitskompetenz fördert das Hilfesuchverhalten.


Das Programm besteht im Kern aus jeweils klassenweise durchgeführten Schultagen für Schülerinnen und Schüler sowie Fortbildungen für Lehrkräfte.


Die Umsetzung im Landkreis Berchtesgadener Land und Leitung der Regionalgruppe erfolgt durch die Präventionsstelle am Gesundheitsamt.

RFO-Filmbeitrag zum Projekt "Fit & clever in der Schule"