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Kleine Zecken, großes Risiko

Gesundheit von Mensch & Tier
20. Juni 2025

Das Gesundheitsamt im Landratsamt Berchtesgadener Land informiert über neue Zecken-Risikogebiete und gibt Empfehlungen zur FSME-Impfung und der Lyme-Borreliose sowie Tipps zum Schutz vor Stichen.


Mit den warmen Tagen steigt die Zahl der Aktivitäten im Freien – und damit auch das Risiko für Zeckenstiche. Wer sich im Grünen aufhält, sollte sich vor Zecken schützen. Denn Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen, darunter die bakterielle Lyme-Borreliose und die durch Viren verursachte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Übrigens: Es heißt tatsächlich Zeckenstich und nicht Zeckenbiss. Bei einem Zeckenstich wird die Haut von einer Zecke mit den Kieferklauen angeritzt und anschließend der „Stachel“ in die Wunde hineingeschoben und dort verankert.


Jedes Jahr treten in Deutschland mehrere hundert FSME-Fälle auf. 2024 wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) 686 FSME-Erkrankungen gemeldet – die zweithöchste Zahl seit Beginn der Erfassung im Jahr 2001. Bei der Erkrankung kann es zu Entzündungen des Gehirns, der Hirnhaut oder des Rückenmarks kommen. Menschen ab 40 Jahren haben ein höheres Risiko einer schweren FSME-Erkrankung. Eine medikamentöse Behandlung gegen das FSME-Virus gibt es nicht – nur die (vollständige) Impfung schützt wirksam. Weiterführende Informationen bietet der FSME-Erregersteckbrief unter www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/fsme/.


Im Landkreis Berchtesgadener Land wurden dem Gesundheitsamt im Jahr 2023 acht und für 2024 sieben FSME-Erkrankungen gemeldet und somit ein Anstieg um etwa 25 Prozent zum Vergleichszeitraum 2015-2020.


Die regelmäßig im Landkreis bei Schülern der sechsten Klassen erhobenen Impfraten ergaben 2023 bei der ab dem 12. Lebensmonat empfohlenen FSME-Impfung nur bei 14 Prozent (Realschulen) bis max. 31Prozent (Förderschule) der Schüler einen vollständigen Impfschutz.


Neue Risikogebiete

Aktuell sind 183 Kreise in Deutschland vom RKI als FSME-Risikogebiete (siehe Grafik) ausgewiesen. FSME kommt hauptsächlich im süddeutschen Raum vor, insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg sowie in Thüringen, in Südhessen, in Sachsen und Brandenburg. 


Neu hinzugekommen sind 2025:

  • Stadt Augsburg (Bayern)

  • Landkreis Elbe-Elster (Brandenburg)

  • Landkreis Celle (Niedersachsen)


Eine Infektion ist auch außerhalb der ausgewiesenen Risikogebiete in Deutschland möglich. FSME ist zudem in zahlreichen weiteren europäischen Ländern wie Österreich verbreitet.


FSME-Impfung bietet wirksamen Schutz


Das Gesundheitsamt rät: Alle, die hier leben oder in der Region ihren Urlaub planen, sollten jetzt in der Hausarzt- oder Kinderarztpraxis ihren FSME-Impfschutz überprüfen lassen. Die Impfquote gegen FSME ist in Bayern insgesamt zu niedrig. Nur etwa ein Fünftel der Erwachsenen und knapp 37 Prozent der Schulanfänger sind vollständig gegen FSME geimpft.


Die Hauptübertragungszeit der FSME (95 Prozent der Fälle) erstreckt sich in der Regel von April bis November, die aktive Phase der Zecken weitet sich jedoch aufgrund der milderen Temperaturen immer weiter aus. Ob eine Impfung empfohlen ist, lässt sich einfach mit dem digitalen „FSME-Impfcheck“ des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit prüfen unter https://www.impfen-info.de/der-fsme-impfcheck/.
 

Vorsicht Lyme-Borreliose


Neben FSME können Zecken auch eine Lyme-Borreliose verursachen, gegen die leider keine Impfung schützt. Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in Deutschland. In diesem Jahr wurden dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bislang 264 Borreliose-Fälle gemeldet – im Vorjahreszeitraum waren es 277 (Stand 22.04.2025). Die Lyme-Borreliose ist gut mit Antibiotika therapierbar. Hierfür ist jedoch eine möglichst frühzeitige Diagnose wichtig: 
 

Die Lyme-Borreliose ist meist erkennbar an der sogenannten Wanderröte, einer ringförmigen Rötung um die Zeckenstichstelle. Bemerkt man einen Zeckenstich, sollte die Zecke möglichst frühzeitig entfernt werden und die Hautstelle in den Tagen und Wochen nach dem Stich auf das Auftreten der Wanderröte beobachtet werden. Wenn eine Wanderröte oder andere auffällige Symptome auftreten, sollte umgehend eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. 


Gegen die Zecken selbst sind zusätzliche Schutzmaßnahmen wichtig:

  • Geschlossene Schuhe, lange Hosen und langärmlige Kleidung tragen

  • Insektenabweisende Mittel auf Haut und Kleidung verwenden

  • Nach dem Aufenthalt im Grünen Körper und Kleidung gründlich absuchen

  • Festgesaugte Zecken schnell und sachgerecht entfernen