Das Landratsamt Berchtesgadener Land bittet für alle persönlichen Erledigungen im Amt um vorherige Terminvereinbarung. Dadurch werden Wartezeiten sowie unnötige Fahrten vermieden. Zudem kann sichergestellt werden, dass die richtigen Ansprechpartner Zeit für Sie haben.
Termine können direkt mit dem zuständigen Sachbearbeiter oder per Telefon unter +49 8651 773 0 vereinbart werden.
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Ende Februar bis Anfang März beginnt jedes Jahr ein faszinierendes Naturschauspiel: Tausende Frösche, Molche und auch Salamander machen sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Doch ihre Wanderung ist mit Gefahren verbunden, insbesondere durch den Straßenverkehr. Um die Tiere zu schützen und den Bestand der heimischen Amphibienpopulationen zu sichern, werden im Berchtesgadener Land umfassende Schutzmaßnahmen ergriffen.
Besonders betroffen sind Straßenabschnitte, die zwischen den Überwinterungsgebieten der Tiere und ihren Laichgewässern liegen. An mehreren Wanderstrecken weisen Schilder mit einem Frosch-Symbol Autofahrer auf die Wanderwege der Tiere hin. Hier sollte nicht schneller als 30 km/h gefahren werden, da die Druckwelle des Autos bei höheren Geschwindigkeiten innere Organe der Tiere zerreißt. Des Weiteren errichten ehrenamtliche Helferinnen und Helfer an zahlreichen Straßenabschnitten temporäre Kunststoffzäune, an denen die Amphibien abends gesammelt und sicher über die Straße zu ihren Laichgewässern gebracht werden.
Eine weitere wichtige Schutzmaßnahme ist die nächtliche Sperrung von Straßen. Die Wanderung der Amphibien ist stark von der Witterung abhängig und aufgewärmte Asphaltdecken können für die wechselwarmen Tiere zur tödlichen Falle werden. Daher werden an der BGL 10 zwischen Thundorf und Vachenlueg die Schranken je nach Witterung täglich um 19:00 Uhr geschlossen und um 07:00 Uhr morgens wieder geöffnet. Umfahrungsmöglichkeiten sind ausgeschildert. Die Sperre ist in der Regel für etwa 20 Nächte erforderlich und wird nach der Hauptwanderung aufgehoben.
Obwohl die Sperre eine Belastung für die betroffenen Verkehrsteilnehmer darstellt, leistet sie einen entscheidenden Beitrag zum Schutz der bedrohten Amphibienpopulationen im Landkreis. Auch die von ehrenamtlich Engagierten betreuten Amphibienübergänge, unterstützt durch den Landesbund für Natur- und Vogelschutz, den Bund Naturschutz und den Landschaftspflegeverband Biosphärenregion Berchtesgadener Land, sind in den kommenden Wochen wieder aktiv.
Falls an bisher unbearbeiteten Straßenabschnitten unsichere Amphibienübergänge festgestellt werden, können sich Bürgerinnen und Bürger jederzeit an die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt wenden.
Auch über den Amphibienschutz an Straßen hinaus werden im Landkreis zahlreiche Maßnahmen zum Erhalt der hochgradig gefährdeten Artengruppe unternommen. Neben jährlichen Monitorings und Untersuchungen werden sämtliche Teillebensräume der Arten durch Fördermaßnahmen des Naturschutzes bearbeitet. Im Vertragsnaturschutzprogramm wird die Amphibienfreundliche Wald- und Landwirtschaft gefördert und allein in diesem Winter wurden, bzw. werden im Auftrag der unteren Naturschutzbehörde fünf neue Laichgewässer für Kammmolch und Co. angelegt.